Lieutenant Junior Grade Nicolai Felem
Zitat von nicolai.felem am 5. Februar 2024, 22:38 UhrName des Spielers: Nicolai Felem (Pseudonym)
Allgemeines
Name: Felem
Vorname: Nicolai
Spezies: Mensch, mitteleuropäischer Hintergrund
Geschlecht: männlich
Geburtsjahr: 2379
Heimatplanet/-ort: Erde/Italien/Ostia
Rang (Dienstgrad): Lt. jr. Gr.
Position: USS Ephesus
Größe: 1,82 m
Gewicht: 92 kg
Augenfarbe: blau
Haarfarbe: dunkelblondLebenslauf/Werdegang
Nicolai war sich des Risikos durchaus bewusst gewesen und dennoch blickte er nun auf den blutenden Finger, als wäre es bis dahin undenkbar gewesen, dass ausgerechnet ihm ein solches Missgeschick passieren konnte.
Diese Verletzung konnte ihn alles kosten. Er hatte viel investiert, um seine Ziele zu erreichen, hatte geschmeichelt, seinen Charme spielen lassen und mit seiner Expertise geprotzt – und doch würde dieser Unfall ihm wohl alles wieder zunichtemachen.
Schnell schlug er das teure Buch zu, was einen dumpfen Hall im Lesesaal der Bibliothek hervorrief, und steckte sich seinen blutenden Daumen in den Mund und zog an dem Schnitt, um die Blutung zu stoppen.
Giuseppe, sein Mitbewohner und Lieblingskommilitone, blickte ihn entnervt an.
„Du hast dich nicht wirklich an dem Papier geschnitten, Nicolai“, fragte er flüsternd und blickte dabei verschwörerisch über die Schulter. Die Figuren auf den uralten Deckenmalereien zwischen den kunstvollen Stuckarbeiten, die so typisch waren für europäische Gebäude aus dem letzten Jahrtausend, schienen hämisch auf Nicolai herabzublicken.
Giuseppe war aus gutem Elternhaus, was nichts anderes bedeutete, dass seine Eltern über Einfluss und Wohlstand verfügten, was wiederum sein Leben als Student der Archäologie bis zu einem Grad vereinfachte, der beinahe schon an Luxus grenzte. Nicolai hatte durchaus Anteil an manchen Annehmlichkeiten, sofern sie ihr Zusammenleben als Mitbewohner betrafen, aber selber konnte er nicht behaupten es so einfach und gemütlich zu haben, wie sein Freund. Sein Vater, Maximilian Francois Felem, war studierter Theologe und Verfasser einiger Standardwerke, was aber in gewissen wissenschaftlichen Fachbereichen nichts zu sagen hatte. Auch war sein Vater, im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, nicht Mitglied der uralten römisch-katholischen Kirche, sondern betrachtete sich als unabhängiger Forscher der Heiligen Schrift.
Seine Mutter hingegen, Gioia Felem, gebürtige Bianchi, war einst eine Studentin seines Vaters, die sich mehr für die Archäologie interessierte, sich aber durch die Ausstrahlung des nicht mehr ganz jungen Professors Maximilian Felem hinreißen ließ. Nach einer heimlichen Liaison heirateten sie nach Beendigung des Studiums der jungen Gioia Bianchi. Der Altersunterschied von fast 20 Jahren spielte hierbei keine Rolle, sondern würde sich erst später, bei der Erziehung des einzigen Sohnes – Nicolai – bemerkbar machen und auch zur Zerreißprobe der Ehe des Akademikerpaares führen.
Zusammen führten das Ehepaar Felem eine von gemeinsamen Forschungen geprägte Ehe, die sich auch auf ihren gemeinsamen Sohn auswirkte.
„Verdammt, ich werde nie wieder ein Originalwerk in die Hände bekommen, wenn die Greenfield diesen Fleck am Papier sieht!“
So schlimm, wie es Nicolai zuerst sah, war das Dilemma eigentlich nicht. Aber er liebte es mit Büchern zu arbeiten, die noch auf Papier gedruckt waren und gebunden in einem Regal standen. Natürlich war es einfacher seine Literatur über den Computer zu beziehen, aber Bücher hatten nun mal ihren ganz eigenen Zauber – vom Geruch des alten Papiers und Leder mal abgesehen.
Dolores Greenfield, vor der sich Nicolai nun fürchtete, war wochenlang Ziel seiner Bemühungen gewesen, denn nur sie entschied an der Universitätsbibliothek in Rom, wer sich an den teuren und seltenen Büchern bedienen durfte. Er hatte ihr kleine Aufmerksamkeiten mitgebracht, hatte sie mit seinen Forschungsergebnissen gelangweilt, nur um den Eindruck zu erwecken, er sei ein wahrlich seriöser Student im Fachbereich interplanetare Archäologie und schließlich traf er sich auch einige Male mit der Tochter der Greenfield. Eine ernsthafte Beziehung hätte nie entstehen können, was nicht am Aussehen der jungen Frau lag, sondern an ihrem Intellekt. Nicolai Felem brauchte eine Partnerin, die ihm intellektuell gewachsen war.
Der besagte Fleck zeigte sich kaum, wenn das Buch geschlossen war und das ließ Nicolai hoffen.
Er schaute kurz auf seine Armbanduhr, ein Geschenk seines Vaters zum Studienantritt, und dann aus dem Fenster zum benachbarten Campus der Sternenflottenakademie in Rom. Es war beinahe halb Drei an einem sonnigen Herbstnachmittag des Jahres 2406 und Nicolai Felem, Student der interplanetarischen Archäologie, fieberte seiner Zukunft entgegen.[5 Jahre später]
Der Staub klebte überall an seiner Haut.
Die Hitze der Sonne brannte erbarmungslos vom blauen ägyptischen Himmel herab auf die Ausgrabungsstelle unweit des legendären Tals der Könige.
Auch wenn die Gräber der großen Pharaonen bereits gefunden waren – die letzte Sensation lag bereits über 300 Jahre zurück, als Doktor Simon Bimmerle, ein deutscher Ägyptologe, den geheimen Durchgang zu einer versteckten Grabkammer im Grab des berühmten Kindkönigs Tutanchamuns entdeckte, Jahrhunderte nachdem Howard Carter selbst am Ende des 19. Jahrhunderts das Grab Tutanchamuns fand und eine Sensation hervorrief – so blieben doch noch unzählige Gräber von kleinen Beamten und unbedeutenden Adligen, die es zu finden galt.
Giuseppe öffnete eine Flasche bläulich schimmernder Limonade, die sich sofort selbst auf eine angenehme Temperatur herabkühlte, und nahm einen langen Schluck. Er reichte Nicolai die Flasche, welcher sie dankbar entgegen nahm, dann rülpste Giuseppe laut.
„Ich dachte wirklich, die bringen uns auf einen weit entfernten Planeten, damit wir dort ein paar außerirdische Artefakte ausgraben, alte Technologien entschlüsseln oder unübersetzbare Schriften analysieren. Stattdessen machen wir das, was seit einem halben Jahrtausend Archäologen tun: Wir durchsieben die ägyptische Wüste.“
Nicolai lächelte. Innerhalb der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass er derjenige war, der motivierter an die Sache ging. Giuseppe träumte die meiste Zeit, mal von seiner Zukunft al Archäologe, mal von den weiblichen Studentinnen, die er mit seinem italienischen Charme versuchte rumzukriegen.
Nicolai wäre auch gern bei der ein oder anderen Studentin erfolgreich gewesen, besaß aber mit seinem mitteleuropäischen Aussehen nicht die gleichen Erfolgsaussichten, wie dieser Casanova. Dafür aber hat er sich unter seinem Jahrgang als hervorragender und spitzfündiger Nachwuchsarchäologe hervorgetan, was seinen Vater vermutlich stolz gemacht hätte, wäre dieser nicht vor eineinhalb Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Unglücklicherweise befand er sich gerade auf einem Shuttleflug zum Mond, wo er in New Berlin einen Vortrag hätte halten sollen. Jegliche Hilfe kam zu spät.
„Du weißt doch selbst, dass nur die wenigsten einen Platz auf einer Expedition außerhalb unseres Sonnensystems ergattern und die meisten Unternehmungen gar nicht die Möglichkeit haben, einen Studenten mitzunehmen“, antwortete Nicolai auf das Genörgel seines Freundes.
Gelangweilt spielte Giuseppe mit einem Nanolaser herum, mit dem sie Verunreinigungen von Fundstücken entfernten und blickte dabei zur benachbarten Ausgrabungsstelle und wie zufällig auf den Hintern einer Erstsemesterin der Kairo University.
„Es gäbe da eine Möglichkeit“, meldete sich plötzlich Kenji Taro zu Wort, ein Student aus Japan, der in der Regel ein ruhiger und fast schon eigenbrödlischer Typ war.
Nicolai und Giuseppe blickten erwartungsvoll auf den Japaner, der behutsam eine Tonscherbe mit seinem Tricorder untersuchte. Doch scheinbar wollte Kenji seinen Kommentar nicht weiter ausführen, weswegen Giuseppe sich genervt räusperte, aufstand und mit gespielter Sanftmut nachhakt: „Und welche Möglichkeit wäre das wohl?“
„Die Sternenflotte“, erwiderte der Japaner mit einem Ausdruck im Gesicht, der deutlich zeigte, dass die Unwissenheit des Italieners ihn mehr überraschte als es eine plötzlich aus dem Sand auftauchende Königsmumie getan hätte.
Und während Giuseppe sich schimpfend und wild gestikulierend abwandte, entwickelte Nicolai in Gedanken bereits einen Plan, welcher ihn seinem Ziel näher bringen würde, wirklich bedeutende Erkenntnisse für die Nachwelt zu erlangen und zu konservieren.[Das Jahr 2414]
Nicolais Körper schmerzte, auch wenn es nicht mehr so schlimm war, wie am Anfang. Es hätte ihm jedoch klar sein müssen, dass eine Ausbildung an der Sternenflottenakademie, auch wenn es nur der kleine Ableger in Rom war, der für seine geisteswissenschaftlichen und archäologischen Schwerpunkte bekannt war, auch körperliche Ertüchtigung verlangte. So kam es, dass er in den letzten Jahren seinen Bauch, den er sich im Studium mit allerlei ungesunden Naschereien angefuttert hatte, wieder abtrainiert hatte und stattdessen die ein oder andere Muskelpartie unter seiner Haut zu sehen war. Natürlich war er noch lange keine Sportskanone, doch hätte er seinem Freund Giuseppe mittlerweile Konkurrenz machen können. Allerdings war dieser unmittelbar nach ihrem Aufenthalt in Ägypten aus dem Studium ausgeschieden und hatte sich einer Karriere als Innenarchitekt gewidmet.
Nicolai hatte zwar einen guten Freund verloren, aber seine neue Perspektive auf einen Beitritt zur Sternenflotte ließ ihn schnell vergessen, wie sehr Giuseppe zu seinem Alltag gehört hatte.
Nun bestand seine tägliche Routine in Fitnesstraining und dem Studium fremder außerirdischer Kulturen und den Regeln am Bord eines Schiffes der Sternenflotte.
Zwar bestand die Flotte zum größten Teil aus schwerbewaffneten Kriegsschiffen, doch waren diese zugleich auch immer Forschungsschiff. Und je mehr Forschung ein solches Schiff bereithielt, umso besser für Nicolai. Zwar war er bereits im Umgang mit Phaser und auch im Nahkampf kein allzu leichtes Opfer mehr, aber waren diese kriegerischen Aspekte nur Beiwerk zu seinem Ziel, endlich der Riege bedeutender Forscher des Fachbereichs interplanetarischer Archäologie anzugehören.
Während er sich in seinem kleinen Quartier, welches er sich mit drei weiteren Kadetten teilte, auf sein Bett warf, eine Standardkoje mit dünner Standardmatratze, trällerte sein Kommunikator los, den er auf dem Weg zur langersehnten Ruhepause achtlos auf seinen kleinen Schreibtisch geworfen hatte.
Kurz überlegte er, ob er den Ruf ignorieren sollte, griff dann aber doch nach dem kleinen Anstecker, betätigte den Berührungssensor und sagte seinen Namen sowie Dienstgrad – ganz wie man es ihm beigebrachte hatte.
Tatsächlich war es der Anruf, auf den er lange gewartet hatte. Man hatte einen Posten für ihn, auf einem Schiff der Sternenflotte.[Das Jahr 2016, kurz nach Neujahr]
Während der Großteil der Mannschaft vor wenigen Tagen ausgelassen ein neues Jahr gefeiert hatte, gab es für Nicolai und einigen anderen Crewmitgliedern nur wenig zu feiern, denn sie hatten das schwere Los gezogen Dienst schieben zu dürfen. Dabei galt es aber zu unterscheiden zwischen jener Art von Dienst, die der Aufrechterhaltung des Schiffbetriebs diente, den Strafdiensten als disziplinarische Maßnahme und dem, was Nicolai Felem, Lieutenant Junior Grade an Bord des altgedienten Schiffs USS Ephesus, tat.
Der gewohnte Rhythmus hatte es ergeben, dass Nicolai an der Reihe war Doktor Connemara als Assistent zur Hand zu gehen.
Connemara, ein Mann dessen Gang in den Ruhestand schon lange Überfällig war, hatte zwar einen überaus feinen Charakter und ein Herz aus Gold, aber sorgte sein hohes Alter dafür, dass er kaum noch Außeneinsätze bestritt, sondern sich damit zufrieden gab die Daten der Oberflächenscans zu begutachten und sie mit jahrzehntealten Daten im Archiv abzugleichen.
Dass Nicolai diese Arbeit zum Sterben langweilig fand war das eine, doch war sein Hang zur Diensttreue stärker und so reichte er dem Doktor ein Datenpad nach dem anderen und durchforstete Datenarchive, auf die zuletzt jemand Zugriff genommen hatte, als Nicolai noch im Kleinkindalter war.
Auch war er dem Doktor zu Dank verpflichtet, denn schließlich war es Connemara, der sich dafür stark gemacht hatte, dass man Nicolai, gemäß der Vorgehensweise beim medizinischen Personal, direkt in den Rang des Lieutenant Junior Grade erhob. Genau wie bei den Medizinern führte Connemara die lange Studienzeit des interplanetarischen Archäologen ins Feld.
Wie also hätte er sich beschweren können, bei all dem Glück was ihn wiederfuhr und wie sein Vater es immer zu sagen pflegte: „Gottes Wege sind unergründlich. Wer weiß, wohin er uns mit diesem Umweg führen möge?“
Trotzdem hatte Nicolai, in einem Moment der Schwäche, einen Versetzungsantrag gestellt und ihn bald schon bereut. Connemara brauchte ihn, denn was sonst an wissenschaftlichen Personal auf der USS Ephesus unterwegs war hatte schlicht keine Geduld mit dem alten Mann. Ein gängiger Witz besagte, dass Connemara ein Fachmann auf dem Gebiet der hytkranianischen Tempelkulte war, da er diese mit erbaut hatte. Diesen Versetzungsantrag hatte er am Abend des Neujahrstag gestellt, als er nach einem Schuck Whisky zu viel allein in seiner Kabine saß und die kleine Uschebti-Figur betrachtete, welche er einst von einer Ausgrabungsstätte in Ägypten hatte mitgehen lassen – seine wohl schlimmste Charakterschwäche war es, kleine Mitbringsel seiner Abenteuer und Reisen zu sammeln, auch wenn dies gelegentlich mit Ärger behaftet sein konnte. Allerdings hatte sich Nicolai mittlerweile zu einem durchaus begabten Schmuggler entwickelt.
Wenige Tage später nun, als Nicolai mal wieder an einem Computerterminal nach Daten suchte, die die Entwicklung des Städtebaus einer unterentwickelten Spezies dokumentierte und eine Theorie untermauern könnte, die Doktor Connemara einen Tag zuvor beim Frühstück entwickelt hatte, öffnete sich mit einem leisen Zischen die Luke zu dem Labor, in dem Nicolai zumeist seinen Dienst verbrachte.
Connemara trat ein, nickte Nicolai kurz zu, widmete sich dann aber einem Stein mit eingravierten Schriftzeichen. Diesen hatte ein Außenteam zufällig entdeckt, als man einer Anomalie der Bodenstruktur nachgegangen war. Aus dem Augenwinkel sah Nicolai, dass der Doktor den Stein eigentlich nur lustlos in der Hand umherbewegte und hatte bereits eine Ahnung, dass mehr hinter dem plötzlichen Besuch des Doktors stand, als dieser plötzlich hörbar, aus der Tiefe seines Herzens heraus, seufzte.
„Als ich jünger war, viel jünger, da war ich Mitglied auf der USS Seagull, einem kleinen Raumschiff der Aerie-Klasse. Die Mannschaft bestand aus gerade mal 9 Personen, inklusive einem jungen und unerfahrenen Wissenschaftsoffizier. Wir sind durch die habe Galaxie gereist, haben Sternensysteme kartografiert und Zivilisationen erforscht, die man bis dahin nur aus Gerüchten kannte. Es war kein einfaches Leben, das Schiff nicht für den Kampf ausgelegt und man musste sich stets ins Acht nehmen vor Piraten, Klingonen und schlimmeren Gesellen…“
Der Doktor machte eine Pause, drehte sich dann um und blickte seinem jungen Assistenten direkt in die blauen Augen. Nicolai erkannte, dass der Doktor ebenfalls blaue Augen hatte, die, wenn auch von Falten umgeben, immer noch Leben und Sehnsucht in sich trugen.
Dann beendete Connemara seine kurze Rede.
„Es war die beste Zeit meines Lebens.“
Er legte den Stein wieder auf die Arbeitsfläche, drehte sich um und verließ das Labor.
Am nächsten Tag erreichte Nicolai die Nachricht, dass seinem Versetzungsgesuch stattgegeben wurde.Besondere Fähigkeiten
Nicolai Felem studierte sowohl an der Universität für Archäologie und Geschichte in Rom, als auch einige Semester an der Kairo University. Sein Spezialgebiet war hierbei die interplanetare Archäologie.
Er zeichnete sich durch Gründlichkeit und Zuverlässigkeit aus und verfügte schon früh über ein umfassendes Fachwissen in seinem Fach. Er ist engagiert und scheut nicht, sich selbst auch die Finger schmutzig zu machen.
In Gedenken an seinen verstorbenen Vater hat Nicolai einige Vorlesungen am Theologischen Seminar als Gasthörer besucht und sich hierbei vor allem für die Geschichte des frühen Christentums und Judentums interessiert.
Im Rahmen seiner weiteren Ausbildung an der Flottenakademie lernte er neben dem Umgang mit Waffen und dem Nahkampf auch wie man ein Shuttle steuerte.
Obwohl er es niemals zugeben würde, bemerkten seine Ausbilder doch gewisse Talente im Umgang mit Feuerwaffen, die seinen ruhigen Händen zugeschrieben wurden.Medizinische Akte
Nicolai Felem weist keine medizinische Anomalien auf. Lediglich wurde ihm durch seine Ausbilder eine mangelhafte Kondition und träge Bereitschaft zu sportlichen Aktivitäten bescheinigt. Allerdings sah man, mit Blick auf seine wissenschaftliche Fähigkeiten und den damit verbundenen Möglichkeiten davon ab, ihn deswegen durch die Prüfungen fallen zu lassen.
Bei Überanstrengung neigt Nicolai Felem verschwommen zu sehen, was durch den übermäßigen Konsum altmodischer Bücher, welche noch auf Papier gedruckt und gebunden werden, zurückzuführen ist.Psychologisches Profil
Bereits in der Kindheit hat man Nicolai Felem eine hohe Intelligenz bescheinigt, welche sich gerade durch seine Aufnahmefähigkeit, seinem Langzeitgedächtnis und seiner Kombinationsfähigkeit Ausdruck verleiht.
Jedoch ist er daher darauf aus entsprechende Gesprächspartner zu haben, die seiner Intelligenz zumindest ansatzweise entsprechen. Daher unterstellt man ihm gelegentlich ein Einzelgänger zu sein, obwohl man eher davon ausgehen muss, dass Nicolai bei der Wahl seiner Gesellschaft sehr wählerisch ist.
Er benötigt einen kultivierten Umgang und legt hohen Wert auf moralisch-ethische Werte.
Krisensituationen entzieht er sich gern, da er als Wissenschaftler sich nicht in der Rolle eines Kriegers sieht.
Klassifizierte Sektion
Nicolai Felem ist im ersten Moment ein sehr unscheinbarer Mensch, der sich weder äußerlich noch durch charakterliche Eigenheiten in den Vordergrund spielt. Jedoch neigt er dazu bei Ausgrabungen und Forschungsarbeiten kleine Andenken mitgehen zu lassen. Er selbst würde das nie als Stehlen bezeichnen, schließlich bleiben die Artefakten im Bereich der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit – der von Nicolai wenigstens.
Er ist sich aber durchaus des Risikos bewusst, weswegen er ein besonderes Talent für das Schmuggeln kleinerer Gegenstände entwickelt hat. Dies bewerkstelligt er zumeist, indem er seine Umgebung und die Personen mitsamt ihrer technischen Ausrüstung analysiert. Im schlimmsten Fall redet er sich gerne aus Situationen heraus und legt sich bereits im Vorfeld entsprechende Geschichten parat. Sind die Artefakte erstmal aus den entsprechenden Sicherheitsbereichen entfernt worden, tarnt er diese als schlichte Souvenirs.
Name des Spielers: Nicolai Felem (Pseudonym)
Allgemeines
Name: Felem
Vorname: Nicolai
Spezies: Mensch, mitteleuropäischer Hintergrund
Geschlecht: männlich
Geburtsjahr: 2379
Heimatplanet/-ort: Erde/Italien/Ostia
Rang (Dienstgrad): Lt. jr. Gr.
Position: USS Ephesus
Größe: 1,82 m
Gewicht: 92 kg
Augenfarbe: blau
Haarfarbe: dunkelblond
Lebenslauf/Werdegang
Nicolai war sich des Risikos durchaus bewusst gewesen und dennoch blickte er nun auf den blutenden Finger, als wäre es bis dahin undenkbar gewesen, dass ausgerechnet ihm ein solches Missgeschick passieren konnte.
Diese Verletzung konnte ihn alles kosten. Er hatte viel investiert, um seine Ziele zu erreichen, hatte geschmeichelt, seinen Charme spielen lassen und mit seiner Expertise geprotzt – und doch würde dieser Unfall ihm wohl alles wieder zunichtemachen.
Schnell schlug er das teure Buch zu, was einen dumpfen Hall im Lesesaal der Bibliothek hervorrief, und steckte sich seinen blutenden Daumen in den Mund und zog an dem Schnitt, um die Blutung zu stoppen.
Giuseppe, sein Mitbewohner und Lieblingskommilitone, blickte ihn entnervt an.
„Du hast dich nicht wirklich an dem Papier geschnitten, Nicolai“, fragte er flüsternd und blickte dabei verschwörerisch über die Schulter. Die Figuren auf den uralten Deckenmalereien zwischen den kunstvollen Stuckarbeiten, die so typisch waren für europäische Gebäude aus dem letzten Jahrtausend, schienen hämisch auf Nicolai herabzublicken.
Giuseppe war aus gutem Elternhaus, was nichts anderes bedeutete, dass seine Eltern über Einfluss und Wohlstand verfügten, was wiederum sein Leben als Student der Archäologie bis zu einem Grad vereinfachte, der beinahe schon an Luxus grenzte. Nicolai hatte durchaus Anteil an manchen Annehmlichkeiten, sofern sie ihr Zusammenleben als Mitbewohner betrafen, aber selber konnte er nicht behaupten es so einfach und gemütlich zu haben, wie sein Freund. Sein Vater, Maximilian Francois Felem, war studierter Theologe und Verfasser einiger Standardwerke, was aber in gewissen wissenschaftlichen Fachbereichen nichts zu sagen hatte. Auch war sein Vater, im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, nicht Mitglied der uralten römisch-katholischen Kirche, sondern betrachtete sich als unabhängiger Forscher der Heiligen Schrift.
Seine Mutter hingegen, Gioia Felem, gebürtige Bianchi, war einst eine Studentin seines Vaters, die sich mehr für die Archäologie interessierte, sich aber durch die Ausstrahlung des nicht mehr ganz jungen Professors Maximilian Felem hinreißen ließ. Nach einer heimlichen Liaison heirateten sie nach Beendigung des Studiums der jungen Gioia Bianchi. Der Altersunterschied von fast 20 Jahren spielte hierbei keine Rolle, sondern würde sich erst später, bei der Erziehung des einzigen Sohnes – Nicolai – bemerkbar machen und auch zur Zerreißprobe der Ehe des Akademikerpaares führen.
Zusammen führten das Ehepaar Felem eine von gemeinsamen Forschungen geprägte Ehe, die sich auch auf ihren gemeinsamen Sohn auswirkte.
„Verdammt, ich werde nie wieder ein Originalwerk in die Hände bekommen, wenn die Greenfield diesen Fleck am Papier sieht!“
So schlimm, wie es Nicolai zuerst sah, war das Dilemma eigentlich nicht. Aber er liebte es mit Büchern zu arbeiten, die noch auf Papier gedruckt waren und gebunden in einem Regal standen. Natürlich war es einfacher seine Literatur über den Computer zu beziehen, aber Bücher hatten nun mal ihren ganz eigenen Zauber – vom Geruch des alten Papiers und Leder mal abgesehen.
Dolores Greenfield, vor der sich Nicolai nun fürchtete, war wochenlang Ziel seiner Bemühungen gewesen, denn nur sie entschied an der Universitätsbibliothek in Rom, wer sich an den teuren und seltenen Büchern bedienen durfte. Er hatte ihr kleine Aufmerksamkeiten mitgebracht, hatte sie mit seinen Forschungsergebnissen gelangweilt, nur um den Eindruck zu erwecken, er sei ein wahrlich seriöser Student im Fachbereich interplanetare Archäologie und schließlich traf er sich auch einige Male mit der Tochter der Greenfield. Eine ernsthafte Beziehung hätte nie entstehen können, was nicht am Aussehen der jungen Frau lag, sondern an ihrem Intellekt. Nicolai Felem brauchte eine Partnerin, die ihm intellektuell gewachsen war.
Der besagte Fleck zeigte sich kaum, wenn das Buch geschlossen war und das ließ Nicolai hoffen.
Er schaute kurz auf seine Armbanduhr, ein Geschenk seines Vaters zum Studienantritt, und dann aus dem Fenster zum benachbarten Campus der Sternenflottenakademie in Rom. Es war beinahe halb Drei an einem sonnigen Herbstnachmittag des Jahres 2406 und Nicolai Felem, Student der interplanetarischen Archäologie, fieberte seiner Zukunft entgegen.
[5 Jahre später]
Der Staub klebte überall an seiner Haut.
Die Hitze der Sonne brannte erbarmungslos vom blauen ägyptischen Himmel herab auf die Ausgrabungsstelle unweit des legendären Tals der Könige.
Auch wenn die Gräber der großen Pharaonen bereits gefunden waren – die letzte Sensation lag bereits über 300 Jahre zurück, als Doktor Simon Bimmerle, ein deutscher Ägyptologe, den geheimen Durchgang zu einer versteckten Grabkammer im Grab des berühmten Kindkönigs Tutanchamuns entdeckte, Jahrhunderte nachdem Howard Carter selbst am Ende des 19. Jahrhunderts das Grab Tutanchamuns fand und eine Sensation hervorrief – so blieben doch noch unzählige Gräber von kleinen Beamten und unbedeutenden Adligen, die es zu finden galt.
Giuseppe öffnete eine Flasche bläulich schimmernder Limonade, die sich sofort selbst auf eine angenehme Temperatur herabkühlte, und nahm einen langen Schluck. Er reichte Nicolai die Flasche, welcher sie dankbar entgegen nahm, dann rülpste Giuseppe laut.
„Ich dachte wirklich, die bringen uns auf einen weit entfernten Planeten, damit wir dort ein paar außerirdische Artefakte ausgraben, alte Technologien entschlüsseln oder unübersetzbare Schriften analysieren. Stattdessen machen wir das, was seit einem halben Jahrtausend Archäologen tun: Wir durchsieben die ägyptische Wüste.“
Nicolai lächelte. Innerhalb der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass er derjenige war, der motivierter an die Sache ging. Giuseppe träumte die meiste Zeit, mal von seiner Zukunft al Archäologe, mal von den weiblichen Studentinnen, die er mit seinem italienischen Charme versuchte rumzukriegen.
Nicolai wäre auch gern bei der ein oder anderen Studentin erfolgreich gewesen, besaß aber mit seinem mitteleuropäischen Aussehen nicht die gleichen Erfolgsaussichten, wie dieser Casanova. Dafür aber hat er sich unter seinem Jahrgang als hervorragender und spitzfündiger Nachwuchsarchäologe hervorgetan, was seinen Vater vermutlich stolz gemacht hätte, wäre dieser nicht vor eineinhalb Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Unglücklicherweise befand er sich gerade auf einem Shuttleflug zum Mond, wo er in New Berlin einen Vortrag hätte halten sollen. Jegliche Hilfe kam zu spät.
„Du weißt doch selbst, dass nur die wenigsten einen Platz auf einer Expedition außerhalb unseres Sonnensystems ergattern und die meisten Unternehmungen gar nicht die Möglichkeit haben, einen Studenten mitzunehmen“, antwortete Nicolai auf das Genörgel seines Freundes.
Gelangweilt spielte Giuseppe mit einem Nanolaser herum, mit dem sie Verunreinigungen von Fundstücken entfernten und blickte dabei zur benachbarten Ausgrabungsstelle und wie zufällig auf den Hintern einer Erstsemesterin der Kairo University.
„Es gäbe da eine Möglichkeit“, meldete sich plötzlich Kenji Taro zu Wort, ein Student aus Japan, der in der Regel ein ruhiger und fast schon eigenbrödlischer Typ war.
Nicolai und Giuseppe blickten erwartungsvoll auf den Japaner, der behutsam eine Tonscherbe mit seinem Tricorder untersuchte. Doch scheinbar wollte Kenji seinen Kommentar nicht weiter ausführen, weswegen Giuseppe sich genervt räusperte, aufstand und mit gespielter Sanftmut nachhakt: „Und welche Möglichkeit wäre das wohl?“
„Die Sternenflotte“, erwiderte der Japaner mit einem Ausdruck im Gesicht, der deutlich zeigte, dass die Unwissenheit des Italieners ihn mehr überraschte als es eine plötzlich aus dem Sand auftauchende Königsmumie getan hätte.
Und während Giuseppe sich schimpfend und wild gestikulierend abwandte, entwickelte Nicolai in Gedanken bereits einen Plan, welcher ihn seinem Ziel näher bringen würde, wirklich bedeutende Erkenntnisse für die Nachwelt zu erlangen und zu konservieren.
[Das Jahr 2414]
Nicolais Körper schmerzte, auch wenn es nicht mehr so schlimm war, wie am Anfang. Es hätte ihm jedoch klar sein müssen, dass eine Ausbildung an der Sternenflottenakademie, auch wenn es nur der kleine Ableger in Rom war, der für seine geisteswissenschaftlichen und archäologischen Schwerpunkte bekannt war, auch körperliche Ertüchtigung verlangte. So kam es, dass er in den letzten Jahren seinen Bauch, den er sich im Studium mit allerlei ungesunden Naschereien angefuttert hatte, wieder abtrainiert hatte und stattdessen die ein oder andere Muskelpartie unter seiner Haut zu sehen war. Natürlich war er noch lange keine Sportskanone, doch hätte er seinem Freund Giuseppe mittlerweile Konkurrenz machen können. Allerdings war dieser unmittelbar nach ihrem Aufenthalt in Ägypten aus dem Studium ausgeschieden und hatte sich einer Karriere als Innenarchitekt gewidmet.
Nicolai hatte zwar einen guten Freund verloren, aber seine neue Perspektive auf einen Beitritt zur Sternenflotte ließ ihn schnell vergessen, wie sehr Giuseppe zu seinem Alltag gehört hatte.
Nun bestand seine tägliche Routine in Fitnesstraining und dem Studium fremder außerirdischer Kulturen und den Regeln am Bord eines Schiffes der Sternenflotte.
Zwar bestand die Flotte zum größten Teil aus schwerbewaffneten Kriegsschiffen, doch waren diese zugleich auch immer Forschungsschiff. Und je mehr Forschung ein solches Schiff bereithielt, umso besser für Nicolai. Zwar war er bereits im Umgang mit Phaser und auch im Nahkampf kein allzu leichtes Opfer mehr, aber waren diese kriegerischen Aspekte nur Beiwerk zu seinem Ziel, endlich der Riege bedeutender Forscher des Fachbereichs interplanetarischer Archäologie anzugehören.
Während er sich in seinem kleinen Quartier, welches er sich mit drei weiteren Kadetten teilte, auf sein Bett warf, eine Standardkoje mit dünner Standardmatratze, trällerte sein Kommunikator los, den er auf dem Weg zur langersehnten Ruhepause achtlos auf seinen kleinen Schreibtisch geworfen hatte.
Kurz überlegte er, ob er den Ruf ignorieren sollte, griff dann aber doch nach dem kleinen Anstecker, betätigte den Berührungssensor und sagte seinen Namen sowie Dienstgrad – ganz wie man es ihm beigebrachte hatte.
Tatsächlich war es der Anruf, auf den er lange gewartet hatte. Man hatte einen Posten für ihn, auf einem Schiff der Sternenflotte.
[Das Jahr 2016, kurz nach Neujahr]
Während der Großteil der Mannschaft vor wenigen Tagen ausgelassen ein neues Jahr gefeiert hatte, gab es für Nicolai und einigen anderen Crewmitgliedern nur wenig zu feiern, denn sie hatten das schwere Los gezogen Dienst schieben zu dürfen. Dabei galt es aber zu unterscheiden zwischen jener Art von Dienst, die der Aufrechterhaltung des Schiffbetriebs diente, den Strafdiensten als disziplinarische Maßnahme und dem, was Nicolai Felem, Lieutenant Junior Grade an Bord des altgedienten Schiffs USS Ephesus, tat.
Der gewohnte Rhythmus hatte es ergeben, dass Nicolai an der Reihe war Doktor Connemara als Assistent zur Hand zu gehen.
Connemara, ein Mann dessen Gang in den Ruhestand schon lange Überfällig war, hatte zwar einen überaus feinen Charakter und ein Herz aus Gold, aber sorgte sein hohes Alter dafür, dass er kaum noch Außeneinsätze bestritt, sondern sich damit zufrieden gab die Daten der Oberflächenscans zu begutachten und sie mit jahrzehntealten Daten im Archiv abzugleichen.
Dass Nicolai diese Arbeit zum Sterben langweilig fand war das eine, doch war sein Hang zur Diensttreue stärker und so reichte er dem Doktor ein Datenpad nach dem anderen und durchforstete Datenarchive, auf die zuletzt jemand Zugriff genommen hatte, als Nicolai noch im Kleinkindalter war.
Auch war er dem Doktor zu Dank verpflichtet, denn schließlich war es Connemara, der sich dafür stark gemacht hatte, dass man Nicolai, gemäß der Vorgehensweise beim medizinischen Personal, direkt in den Rang des Lieutenant Junior Grade erhob. Genau wie bei den Medizinern führte Connemara die lange Studienzeit des interplanetarischen Archäologen ins Feld.
Wie also hätte er sich beschweren können, bei all dem Glück was ihn wiederfuhr und wie sein Vater es immer zu sagen pflegte: „Gottes Wege sind unergründlich. Wer weiß, wohin er uns mit diesem Umweg führen möge?“
Trotzdem hatte Nicolai, in einem Moment der Schwäche, einen Versetzungsantrag gestellt und ihn bald schon bereut. Connemara brauchte ihn, denn was sonst an wissenschaftlichen Personal auf der USS Ephesus unterwegs war hatte schlicht keine Geduld mit dem alten Mann. Ein gängiger Witz besagte, dass Connemara ein Fachmann auf dem Gebiet der hytkranianischen Tempelkulte war, da er diese mit erbaut hatte. Diesen Versetzungsantrag hatte er am Abend des Neujahrstag gestellt, als er nach einem Schuck Whisky zu viel allein in seiner Kabine saß und die kleine Uschebti-Figur betrachtete, welche er einst von einer Ausgrabungsstätte in Ägypten hatte mitgehen lassen – seine wohl schlimmste Charakterschwäche war es, kleine Mitbringsel seiner Abenteuer und Reisen zu sammeln, auch wenn dies gelegentlich mit Ärger behaftet sein konnte. Allerdings hatte sich Nicolai mittlerweile zu einem durchaus begabten Schmuggler entwickelt.
Wenige Tage später nun, als Nicolai mal wieder an einem Computerterminal nach Daten suchte, die die Entwicklung des Städtebaus einer unterentwickelten Spezies dokumentierte und eine Theorie untermauern könnte, die Doktor Connemara einen Tag zuvor beim Frühstück entwickelt hatte, öffnete sich mit einem leisen Zischen die Luke zu dem Labor, in dem Nicolai zumeist seinen Dienst verbrachte.
Connemara trat ein, nickte Nicolai kurz zu, widmete sich dann aber einem Stein mit eingravierten Schriftzeichen. Diesen hatte ein Außenteam zufällig entdeckt, als man einer Anomalie der Bodenstruktur nachgegangen war. Aus dem Augenwinkel sah Nicolai, dass der Doktor den Stein eigentlich nur lustlos in der Hand umherbewegte und hatte bereits eine Ahnung, dass mehr hinter dem plötzlichen Besuch des Doktors stand, als dieser plötzlich hörbar, aus der Tiefe seines Herzens heraus, seufzte.
„Als ich jünger war, viel jünger, da war ich Mitglied auf der USS Seagull, einem kleinen Raumschiff der Aerie-Klasse. Die Mannschaft bestand aus gerade mal 9 Personen, inklusive einem jungen und unerfahrenen Wissenschaftsoffizier. Wir sind durch die habe Galaxie gereist, haben Sternensysteme kartografiert und Zivilisationen erforscht, die man bis dahin nur aus Gerüchten kannte. Es war kein einfaches Leben, das Schiff nicht für den Kampf ausgelegt und man musste sich stets ins Acht nehmen vor Piraten, Klingonen und schlimmeren Gesellen…“
Der Doktor machte eine Pause, drehte sich dann um und blickte seinem jungen Assistenten direkt in die blauen Augen. Nicolai erkannte, dass der Doktor ebenfalls blaue Augen hatte, die, wenn auch von Falten umgeben, immer noch Leben und Sehnsucht in sich trugen.
Dann beendete Connemara seine kurze Rede.
„Es war die beste Zeit meines Lebens.“
Er legte den Stein wieder auf die Arbeitsfläche, drehte sich um und verließ das Labor.
Am nächsten Tag erreichte Nicolai die Nachricht, dass seinem Versetzungsgesuch stattgegeben wurde.
Besondere Fähigkeiten
Nicolai Felem studierte sowohl an der Universität für Archäologie und Geschichte in Rom, als auch einige Semester an der Kairo University. Sein Spezialgebiet war hierbei die interplanetare Archäologie.
Er zeichnete sich durch Gründlichkeit und Zuverlässigkeit aus und verfügte schon früh über ein umfassendes Fachwissen in seinem Fach. Er ist engagiert und scheut nicht, sich selbst auch die Finger schmutzig zu machen.
In Gedenken an seinen verstorbenen Vater hat Nicolai einige Vorlesungen am Theologischen Seminar als Gasthörer besucht und sich hierbei vor allem für die Geschichte des frühen Christentums und Judentums interessiert.
Im Rahmen seiner weiteren Ausbildung an der Flottenakademie lernte er neben dem Umgang mit Waffen und dem Nahkampf auch wie man ein Shuttle steuerte.
Obwohl er es niemals zugeben würde, bemerkten seine Ausbilder doch gewisse Talente im Umgang mit Feuerwaffen, die seinen ruhigen Händen zugeschrieben wurden.
Medizinische Akte
Nicolai Felem weist keine medizinische Anomalien auf. Lediglich wurde ihm durch seine Ausbilder eine mangelhafte Kondition und träge Bereitschaft zu sportlichen Aktivitäten bescheinigt. Allerdings sah man, mit Blick auf seine wissenschaftliche Fähigkeiten und den damit verbundenen Möglichkeiten davon ab, ihn deswegen durch die Prüfungen fallen zu lassen.
Bei Überanstrengung neigt Nicolai Felem verschwommen zu sehen, was durch den übermäßigen Konsum altmodischer Bücher, welche noch auf Papier gedruckt und gebunden werden, zurückzuführen ist.
Psychologisches Profil
Bereits in der Kindheit hat man Nicolai Felem eine hohe Intelligenz bescheinigt, welche sich gerade durch seine Aufnahmefähigkeit, seinem Langzeitgedächtnis und seiner Kombinationsfähigkeit Ausdruck verleiht.
Jedoch ist er daher darauf aus entsprechende Gesprächspartner zu haben, die seiner Intelligenz zumindest ansatzweise entsprechen. Daher unterstellt man ihm gelegentlich ein Einzelgänger zu sein, obwohl man eher davon ausgehen muss, dass Nicolai bei der Wahl seiner Gesellschaft sehr wählerisch ist.
Er benötigt einen kultivierten Umgang und legt hohen Wert auf moralisch-ethische Werte.
Krisensituationen entzieht er sich gern, da er als Wissenschaftler sich nicht in der Rolle eines Kriegers sieht.
Klassifizierte Sektion
Nicolai Felem ist im ersten Moment ein sehr unscheinbarer Mensch, der sich weder äußerlich noch durch charakterliche Eigenheiten in den Vordergrund spielt. Jedoch neigt er dazu bei Ausgrabungen und Forschungsarbeiten kleine Andenken mitgehen zu lassen. Er selbst würde das nie als Stehlen bezeichnen, schließlich bleiben die Artefakten im Bereich der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit – der von Nicolai wenigstens.
Er ist sich aber durchaus des Risikos bewusst, weswegen er ein besonderes Talent für das Schmuggeln kleinerer Gegenstände entwickelt hat. Dies bewerkstelligt er zumeist, indem er seine Umgebung und die Personen mitsamt ihrer technischen Ausrüstung analysiert. Im schlimmsten Fall redet er sich gerne aus Situationen heraus und legt sich bereits im Vorfeld entsprechende Geschichten parat. Sind die Artefakte erstmal aus den entsprechenden Sicherheitsbereichen entfernt worden, tarnt er diese als schlichte Souvenirs.
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Zitat von Effi am 6. Februar 2024, 23:33 UhrHallo @nicolai-felem,
die Bio liest sich schon sehr gut. Ein paar Anmerkungen hätte ich jedoch:
- Wir spielen im Jahre 2416. Das heißt, er wäre 36 oder 37 Jahre alt. Rechnet man eine akademische Ausbildung (ohne Doktorarbeit) vor der Akademie durch, kommt man auf ein Alter von mindestens 25 Jahren - plus ein paar Jahre Berufserfahrung. Das Alter ist ok, er könnte aber auch etwas jünger sein. Hier also nur die Frage, ob das so Absicht und gewünscht ist?
- Der erste Absatz sollte zu besseren Lesbarkeit in der finalen Bio etwas unterteilt und wichtige Dinge eventuell hervorgehoben werden. Das macht es den anderen Spielenden leichter - ist aber ein Punkt, den können wir umsetzen, falls der Charakter in die finale Vorlage auf der Einheit übertragen wird.
- Bezüglich Position und Rang gibt es gleich ein paar Anmerkungen:
- Die Positionen von Chefwissenschaftler (CWI) und stellvertretendem CWI sind bereits durch engagierte Spieler besetzt. Was wir anbieten können, ist die Position eines "regulären" Wissenschaftlers an Bord. Hier wärst du nicht die einzige Person, die so etwas spielt und unsere Wissenschaftler kommen in den Handlungen nicht zu kurz und sind auch eingebunden - der Charakter hätte aber im RPG eben noch weitere Vorgesetzte. Ich wollte dies nur herausstellen, damit es hier keine unangenehme Überraschung gibt, hoffe aber, dass dies kein Problem darstellt?
- Spielende, die zum ersten Mal der SFG beitreten, beginnen bei uns immer als Ensign. Solltest du also noch nicht in der SFG gewesen sein, ist ein Start als Lt. jg. also leider nicht möglich. In der Tat ist es so, dass Mediziner und Wissenschaftler - also alle mit einer erweiterten Ausbildung - üblicherweise als Lt. jg. auf ein Schiff kommen, da die erweiterte Ausbildung auf die Dienstzeit angerechnet wird und es zu einer Regelbeförderung kommt. Du hast die passende Erklärung aber auch gleich mitgeliefert: Dadurch, dass der Charakter zuerst seine wissenschaftliche Ausbildung hinter sich gebracht hat und dann die Akademie besuchte, hat er noch nicht ganz das Mindestdienstalter und ist eben noch Ensign, kann aber u.U. zeitnah (auf der Einheit) befördert werden. Die Biographie müsste dahingehen angepasst werden.
- Da die USS Galathea gerade einen Zeitsprung in die neue Mission gemacht hat und vorher auch am Dock war, bietet es sich übrigens an, nicht direkt die Ankunft zu spielen, sondern dass der Charakter bereits seit Kurzem an Bord ist und nun, quasi im Rahmen der neuen Serienfolge, aus der anonymen Masse hervor tritt. Das Detail können wir aber noch besprechen.
- Der Charakter hat Stärken und Schwächen - das ist gut. Gute Nahkampffähigkeiten aber mangelnde Ausdauer sind zwar etwas seltsam, aber klar - man kann die Technik auch in kurzen Trainings meistern und danach aus der Puste sein. Hat es einen besonderen Hintergrund, warum der Charakter entsprechend kämpfen können soll? So wie sich das liest soll er ja durchaus besser darin sein, als der Standard-Wissenschaftler?
- Ein wenig besorgt bin ich über die sozialen Defizite (wählerisch mit Gesellschaft, 'Einzelgänger', Leute müssen intellektuell mit ihm mithalten, keine Freizeitaktivität mit anderen angegeben) - das macht unter Umständen eine Integration in die Crew schwieriger beziehungsweise kann dafür sorgen, dass man sich weniger an den Charakter herantraut. Das soll kein Veto werden - eher eine Auffälligkeit, bei der du darauf achten solltest, den anderen mit deinen RPGs genug Einblicke in den Charakter zu geben, damit er auch gespielt werden kann.
- Womit er seine Freizeit verbringt wäre in der Tat noch eine gute Ergänzung - kriegen wir aber in seiner Biographie unter.
- Die klassifizierte Sektion ist für uns in Ordnung - ich nehme an, es ist intendiert, dass dies den Charakter auch in Schwierigkeiten bringen kann?
Sofern die Anmerkungen zu Rang und Position in Ordnung sind, können wir gerne fortfahren. Einerseits würde man dann die Biographie in die Schiffsvorlage überführen und zum Anderen würde ich hier im Forum eine kleine Szene starten (wie üblich, wenn jemand das erste Mal bei uns ist), die noch außerhalb des Schiffs spielt, um dich mit den Formalien des Spiels vertraut zu machen und dir eine kurze Eingewöhnungsphase zu bieten. Parallel würden wir dann deinen Einstieg in das Spiel planen.
Ist das so in Ordnung für dich?
Bitte lass es mich wissen, wenn du noch Rückfragen hast oder dir Informationen fehlen.Grüße
Effi
Hallo @nicolai-felem,
die Bio liest sich schon sehr gut. Ein paar Anmerkungen hätte ich jedoch:
- Wir spielen im Jahre 2416. Das heißt, er wäre 36 oder 37 Jahre alt. Rechnet man eine akademische Ausbildung (ohne Doktorarbeit) vor der Akademie durch, kommt man auf ein Alter von mindestens 25 Jahren - plus ein paar Jahre Berufserfahrung. Das Alter ist ok, er könnte aber auch etwas jünger sein. Hier also nur die Frage, ob das so Absicht und gewünscht ist?
- Der erste Absatz sollte zu besseren Lesbarkeit in der finalen Bio etwas unterteilt und wichtige Dinge eventuell hervorgehoben werden. Das macht es den anderen Spielenden leichter - ist aber ein Punkt, den können wir umsetzen, falls der Charakter in die finale Vorlage auf der Einheit übertragen wird.
- Bezüglich Position und Rang gibt es gleich ein paar Anmerkungen:
- Die Positionen von Chefwissenschaftler (CWI) und stellvertretendem CWI sind bereits durch engagierte Spieler besetzt. Was wir anbieten können, ist die Position eines "regulären" Wissenschaftlers an Bord. Hier wärst du nicht die einzige Person, die so etwas spielt und unsere Wissenschaftler kommen in den Handlungen nicht zu kurz und sind auch eingebunden - der Charakter hätte aber im RPG eben noch weitere Vorgesetzte. Ich wollte dies nur herausstellen, damit es hier keine unangenehme Überraschung gibt, hoffe aber, dass dies kein Problem darstellt?
- Spielende, die zum ersten Mal der SFG beitreten, beginnen bei uns immer als Ensign. Solltest du also noch nicht in der SFG gewesen sein, ist ein Start als Lt. jg. also leider nicht möglich. In der Tat ist es so, dass Mediziner und Wissenschaftler - also alle mit einer erweiterten Ausbildung - üblicherweise als Lt. jg. auf ein Schiff kommen, da die erweiterte Ausbildung auf die Dienstzeit angerechnet wird und es zu einer Regelbeförderung kommt. Du hast die passende Erklärung aber auch gleich mitgeliefert: Dadurch, dass der Charakter zuerst seine wissenschaftliche Ausbildung hinter sich gebracht hat und dann die Akademie besuchte, hat er noch nicht ganz das Mindestdienstalter und ist eben noch Ensign, kann aber u.U. zeitnah (auf der Einheit) befördert werden. Die Biographie müsste dahingehen angepasst werden.
- Da die USS Galathea gerade einen Zeitsprung in die neue Mission gemacht hat und vorher auch am Dock war, bietet es sich übrigens an, nicht direkt die Ankunft zu spielen, sondern dass der Charakter bereits seit Kurzem an Bord ist und nun, quasi im Rahmen der neuen Serienfolge, aus der anonymen Masse hervor tritt. Das Detail können wir aber noch besprechen.
- Der Charakter hat Stärken und Schwächen - das ist gut. Gute Nahkampffähigkeiten aber mangelnde Ausdauer sind zwar etwas seltsam, aber klar - man kann die Technik auch in kurzen Trainings meistern und danach aus der Puste sein. Hat es einen besonderen Hintergrund, warum der Charakter entsprechend kämpfen können soll? So wie sich das liest soll er ja durchaus besser darin sein, als der Standard-Wissenschaftler?
- Ein wenig besorgt bin ich über die sozialen Defizite (wählerisch mit Gesellschaft, 'Einzelgänger', Leute müssen intellektuell mit ihm mithalten, keine Freizeitaktivität mit anderen angegeben) - das macht unter Umständen eine Integration in die Crew schwieriger beziehungsweise kann dafür sorgen, dass man sich weniger an den Charakter herantraut. Das soll kein Veto werden - eher eine Auffälligkeit, bei der du darauf achten solltest, den anderen mit deinen RPGs genug Einblicke in den Charakter zu geben, damit er auch gespielt werden kann.
- Womit er seine Freizeit verbringt wäre in der Tat noch eine gute Ergänzung - kriegen wir aber in seiner Biographie unter.
- Die klassifizierte Sektion ist für uns in Ordnung - ich nehme an, es ist intendiert, dass dies den Charakter auch in Schwierigkeiten bringen kann?
Sofern die Anmerkungen zu Rang und Position in Ordnung sind, können wir gerne fortfahren. Einerseits würde man dann die Biographie in die Schiffsvorlage überführen und zum Anderen würde ich hier im Forum eine kleine Szene starten (wie üblich, wenn jemand das erste Mal bei uns ist), die noch außerhalb des Schiffs spielt, um dich mit den Formalien des Spiels vertraut zu machen und dir eine kurze Eingewöhnungsphase zu bieten. Parallel würden wir dann deinen Einstieg in das Spiel planen.
Ist das so in Ordnung für dich?
Bitte lass es mich wissen, wenn du noch Rückfragen hast oder dir Informationen fehlen.
Grüße
Effi
Zitat von nicolai.felem am 13. Februar 2024, 11:17 UhrIch habe die Biographie nochmal überarbeitet und ein paar Punkte, die du angesprochen hast, korrigiert. Danke für das Feedback!
Auch habe ich, da ich auch das Alter geändert habe, ein neues Bild eingefügt.
Ganz wichtiger Aspekt: Mein Charakter sollte nicht in den Knast gehen. Ich hoffe daher, dass kein übereifriger Spieler Nicolai wegen seinen kleinen Schmuggeleien direkt in den Arrest steckt 😉
Wir könnten dann also loslegen. 🙂Hier nun die neue Bio. Ich hoffe, dass ich alle Änderungen korrekt (in rot) markiert habe:
Name des Spielers: Nicolai Felem (Pseudonym)
Allgemeines
Name: Felem
Vorname: Nicolai
Spezies: Mensch, mitteleuropäischer Hintergrund
Geschlecht: männlich
Geburtsjahr: 2385
Heimatplanet/-ort: Erde/Italien/Ostia
Rang (Dienstgrad): Ensign
Position: USS Ephesus
Größe: 1,82 m
Gewicht: 92 kg
Augenfarbe: blau
Haarfarbe: dunkelblondLebenslauf/Werdegang
[Das Jahr 2408]
Nicolai war sich des Risikos durchaus bewusst gewesen und dennoch blickte er nun auf den blutenden Finger, als wäre es bis dahin undenkbar gewesen, dass ausgerechnet ihm ein solches Missgeschick passieren konnte.
Diese Verletzung konnte ihn alles kosten. Er hatte viel investiert, um seine Ziele zu erreichen, hatte geschmeichelt, seinen Charme spielen lassen und mit seiner Expertise geprotzt – und doch würde dieser Unfall ihm wohl alles wieder zunichtemachen.
Schnell schlug er das teure Buch zu, was einen dumpfen Hall im Lesesaal der Bibliothek hervorrief, und steckte sich seinen blutenden Daumen in den Mund und zog an dem Schnitt, um die Blutung zu stoppen.
Giuseppe, sein Mitbewohner und Lieblingskommilitone, blickte ihn entnervt an.
„Du hast dich nicht wirklich an dem Papier geschnitten, Nicolai“, fragte er flüsternd und blickte dabei verschwörerisch über die Schulter. Die Figuren auf den uralten Deckenmalereien zwischen den kunstvollen Stuckarbeiten, die so typisch waren für europäische Gebäude aus dem letzten Jahrtausend, schienen hämisch auf Nicolai herabzublicken.
Giuseppe war aus gutem Elternhaus, was nichts anderes bedeutete, dass seine Eltern über Einfluss und Wohlstand verfügten, was wiederum sein Leben als Student der Archäologie bis zu einem Grad vereinfachte, der beinahe schon an Luxus grenzte. Nicolai hatte durchaus Anteil an manchen Annehmlichkeiten, sofern sie ihr Zusammenleben als Mitbewohner betrafen, aber selber konnte er nicht behaupten es so einfach und gemütlich zu haben, wie sein Freund. Sein Vater, Maximilian Francois Felem, war studierter Theologe und Verfasser einiger Standardwerke, was aber in gewissen wissenschaftlichen Fachbereichen nichts zu sagen hatte. Auch war sein Vater, im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, nicht Mitglied der uralten römisch-katholischen Kirche, sondern betrachtete sich als unabhängiger Forscher der Heiligen Schrift.
Seine Mutter hingegen, Gioia Felem, gebürtige Bianchi, war einst eine Studentin seines Vaters, die sich mehr für die Archäologie interessierte, sich aber durch die Ausstrahlung des nicht mehr ganz jungen Professors Maximilian Felem hinreißen ließ. Nach einer heimlichen Liaison heirateten sie nach Beendigung des Studiums der jungen Gioia Bianchi. Der Altersunterschied von fast 20 Jahren spielte hierbei keine Rolle, sondern würde sich erst später, bei der Erziehung des einzigen Sohnes – Nicolai – bemerkbar machen und auch zur Zerreißprobe der Ehe des Akademikerpaares führen.
Zusammen führten das Ehepaar Felem eine von gemeinsamen Forschungen geprägte Ehe, die sich auch auf ihren gemeinsamen Sohn auswirkte.
„Verdammt, ich werde nie wieder ein Originalwerk in die Hände bekommen, wenn die Greenfield diesen Fleck am Papier sieht!“
So schlimm, wie es Nicolai zuerst sah, war das Dilemma eigentlich nicht. Aber er liebte es mit Büchern zu arbeiten, die noch auf Papier gedruckt waren und gebunden in einem Regal standen. Natürlich war es einfacher seine Literatur über den Computer zu beziehen, aber Bücher hatten nun mal ihren ganz eigenen Zauber – vom Geruch des alten Papiers und Leder mal abgesehen.
Dolores Greenfield, vor der sich Nicolai nun fürchtete, war wochenlang Ziel seiner Bemühungen gewesen, denn nur sie entschied an der Universitätsbibliothek in Rom, wer sich an den teuren und seltenen Büchern bedienen durfte. Er hatte ihr kleine Aufmerksamkeiten mitgebracht, hatte sie mit seinen Forschungsergebnissen gelangweilt, nur um den Eindruck zu erwecken, er sei ein wahrlich seriöser Student im Fachbereich interplanetare Archäologie und schließlich traf er sich auch einige Male mit der Tochter der Greenfield. Eine ernsthafte Beziehung hätte nie entstehen können, was nicht am Aussehen der jungen Frau lag, sondern an ihrem Intellekt. Nicolai Felem brauchte eine Partnerin, die ihm intellektuell gewachsen war.
Der besagte Fleck zeigte sich kaum, wenn das Buch geschlossen war und das ließ Nicolai hoffen.
Er schaute kurz auf seine Armbanduhr, ein Geschenk seines Vaters zum Studienantritt, und dann aus dem Fenster zum benachbarten Campus der Sternenflottenakademie in Rom. Es war beinahe halb Drei an einem sonnigen Herbstnachmittag des Jahres 2406 und Nicolai Felem, Student der interplanetarischen Archäologie, fieberte seiner Zukunft entgegen.[5 Jahre später]
Der Staub klebte überall an seiner Haut.
Die Hitze der Sonne brannte erbarmungslos vom blauen ägyptischen Himmel herab auf die Ausgrabungsstelle unweit des legendären Tals der Könige.
Auch wenn die Gräber der großen Pharaonen bereits gefunden waren – die letzte Sensation lag bereits über 300 Jahre zurück, als Doktor Simon Bimmerle, ein deutscher Ägyptologe, den geheimen Durchgang zu einer versteckten Grabkammer im Grab des berühmten Kindkönigs Tutanchamuns entdeckte, Jahrhunderte nachdem Howard Carter selbst am Ende des 19. Jahrhunderts das Grab Tutanchamuns fand und eine Sensation hervorrief – so blieben doch noch unzählige Gräber von kleinen Beamten und unbedeutenden Adligen, die es zu finden galt.
Giuseppe öffnete eine Flasche bläulich schimmernder Limonade, die sich sofort selbst auf eine angenehme Temperatur herabkühlte, und nahm einen langen Schluck. Er reichte Nicolai die Flasche, welcher sie dankbar entgegennahm, dann rülpste Giuseppe laut.
„Ich dachte wirklich, die bringen uns auf einen weit entfernten Planeten, damit wir dort ein paar außerirdische Artefakte ausgraben, alte Technologien entschlüsseln oder unübersetzbare Schriften analysieren. Stattdessen machen wir das, was seit einem halben Jahrtausend Archäologen tun: Wir durchsieben die ägyptische Wüste.“
Nicolai lächelte. Innerhalb der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass er derjenige war, der motivierter an die Sache ging. Giuseppe träumte die meiste Zeit, mal von seiner Zukunft al Archäologe, mal von den weiblichen Studentinnen, die er mit seinem italienischen Charme versuchte rumzukriegen.
Nicolai wäre auch gern bei der ein oder anderen Studentin erfolgreich gewesen, besaß aber mit seinem mitteleuropäischen Aussehen nicht die gleichen Erfolgsaussichten, wie dieser Casanova. Dafür aber hat er sich unter seinem Jahrgang als hervorragender und spitzfündiger Nachwuchsarchäologe hervorgetan, was seinen Vater vermutlich stolz gemacht hätte, wäre dieser nicht vor eineinhalb Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Unglücklicherweise befand er sich gerade auf einem Shuttleflug zum Mond, wo er in New Berlin einen Vortrag hätte halten sollen. Jegliche Hilfe kam zu spät.
„Du weißt doch selbst, dass nur die wenigsten einen Platz auf einer Expedition außerhalb unseres Sonnensystems ergattern und die meisten Unternehmungen gar nicht die Möglichkeit haben, einen Studenten mitzunehmen“, antwortete Nicolai auf das Genörgel seines Freundes.
Gelangweilt spielte Giuseppe mit einem Nanolaser herum, mit dem sie Verunreinigungen von Fundstücken entfernten und blickte dabei zur benachbarten Ausgrabungsstelle und wie zufällig auf den Hintern einer Erstsemesterin der Kairo University.
„Es gäbe da eine Möglichkeit“, meldete sich plötzlich Kenji Taro zu Wort, ein Student aus Japan, der in der Regel ein ruhiger und fast schon eigenbrödlischer Typ war.
Nicolai und Giuseppe blickten erwartungsvoll auf den Japaner, der behutsam eine Tonscherbe mit seinem Tricorder untersuchte. Doch scheinbar wollte Kenji seinen Kommentar nicht weiter ausführen, weswegen Giuseppe sich genervt räusperte, aufstand und mit gespielter Sanftmut nachhakt: „Und welche Möglichkeit wäre das wohl?“
„Die Sternenflotte“, erwiderte der Japaner mit einem Ausdruck im Gesicht, der deutlich zeigte, dass die Unwissenheit des Italieners ihn mehr überraschte als es eine plötzlich aus dem Sand auftauchende Königsmumie getan hätte.
Und während Giuseppe sich schimpfend und wild gestikulierend abwandte, entwickelte Nicolai in Gedanken bereits einen Plan, welcher ihn seinem Ziel näher bringen würde, wirklich bedeutende Erkenntnisse für die Nachwelt zu erlangen und zu konservieren.[Das Jahr 2414]
Nicolais Körper schmerzte, auch wenn es nicht mehr so schlimm war, wie am Anfang. Es hätte ihm jedoch klar sein müssen, dass eine Ausbildung an der Sternenflottenakademie, auch wenn es nur der kleine Ableger in Rom war, der für seine geisteswissenschaftlichen und archäologischen Schwerpunkte bekannt war, auch körperliche Ertüchtigung verlangte. So kam es, dass er in den letzten Jahren seinen Bauch, den er sich im Studium mit allerlei ungesunden Naschereien angefuttert hatte, wieder abtrainiert hatte und stattdessen die ein oder andere Muskelpartie unter seiner Haut zu sehen war. Natürlich war er noch lange keine Sportskanone, doch hätte er seinem Freund Giuseppe mittlerweile Konkurrenz machen können. Allerdings war dieser unmittelbar nach ihrem Aufenthalt in Ägypten aus dem Studium ausgeschieden und hatte sich einer Karriere als Innenarchitekt gewidmet.
Nicolai hatte zwar einen guten Freund verloren, aber seine neue Perspektive auf einen Beitritt zur Sternenflotte ließ ihn schnell vergessen, wie sehr Giuseppe zu seinem Alltag gehört hatte.
Nun bestand seine tägliche Routine in Fitnesstraining und dem Studium fremder außerirdischer Kulturen und den Regeln am Bord eines Schiffes der Sternenflotte.
Zwar bestand die Flotte zum größten Teil aus schwerbewaffneten Kriegsschiffen, doch waren diese zugleich auch immer Forschungsschiff. Und je mehr Forschung ein solches Schiff bereithielt, umso besser für Nicolai. Zwar war er bereits im Umgang mit Phaser und auch im Nahkampf kein allzu leichtes Opfer mehr, aber waren diese kriegerischen Aspekte nur Beiwerk zu seinem Ziel, endlich der Riege bedeutender Forscher des Fachbereichs interplanetarischer Archäologie anzugehören.
Während er sich in seinem kleinen Quartier, welches er sich mit drei weiteren Kadetten teilte, auf sein Bett warf, eine Standardkoje mit dünner Standardmatratze, trällerte sein Kommunikator los, den er auf dem Weg zur langersehnten Ruhepause achtlos auf seinen kleinen Schreibtisch geworfen hatte.
Kurz überlegte er, ob er den Ruf ignorieren sollte, griff dann aber doch nach dem kleinen Anstecker, betätigte den Berührungssensor und sagte seinen Namen sowie Dienstgrad – ganz wie man es ihm beigebrachte hatte.
Tatsächlich war es der Anruf, auf den er lange gewartet hatte. Man hatte einen Posten für ihn, auf einem Schiff der Sternenflotte.[Das Jahr 2016, kurz nach Neujahr]
Während der Großteil der Mannschaft vor wenigen Tagen ausgelassen ein neues Jahr gefeiert hatte, gab es für Nicolai und einigen anderen Crewmitgliedern nur wenig zu feiern, denn sie hatten das schwere Los gezogen Dienst schieben zu dürfen. Dabei galt es aber zu unterscheiden zwischen jener Art von Dienst, die der Aufrechterhaltung des Schiffbetriebs diente, den Strafdiensten als disziplinarische Maßnahme und dem, was Nicolai Felem, Lieutenant Junior Grade an Bord des altgedienten Schiffs USS Ephesus, tat.
Der gewohnte Rhythmus hatte es ergeben, dass Nicolai an der Reihe war Doktor Connemara als Assistent zur Hand zu gehen.
Connemara, ein Mann dessen Gang in den Ruhestand schon lange Überfällig war, hatte zwar einen überaus feinen Charakter und ein Herz aus Gold, aber sorgte sein hohes Alter dafür, dass er kaum noch Außeneinsätze bestritt, sondern sich damit zufrieden gab die Daten der Oberflächenscans zu begutachten und sie mit jahrzehntealten Daten im Archiv abzugleichen.
Dass Nicolai diese Arbeit zum Sterben langweilig fand war das eine, doch war sein Hang zur Diensttreue stärker und so reichte er dem Doktor ein Datenpad nach dem anderen und durchforstete Datenarchive, auf die zuletzt jemand Zugriff genommen hatte, als Nicolai noch im Kleinkindalter war.
Auch war er dem Doktor zu Dank verpflichtet, denn schließlich war es Connemara, der sich dafür stark gemacht hatte, dass man Nicolai auf die USS Ephesus versetzt hatte, denn er hatte von Nicolais Potential gehört und sah für den jungen Wissenschaftler eine strahlende Zukunft.
Wie also hätte er sich beschweren können, bei all dem Glück was ihn wiederfuhr und wie sein Vater es immer zu sagen pflegte: „Gottes Wege sind unergründlich. Wer weiß, wohin er uns mit diesem Umweg führen möge?“
Trotzdem hatte Nicolai, in einem Moment der Schwäche, einen Versetzungsantrag gestellt und ihn bald schon bereut. Connemara brauchte ihn, denn was sonst an wissenschaftlichen Personal auf der USS Ephesus unterwegs war hatte schlicht keine Geduld mit dem alten Mann. Ein gängiger Witz besagte, dass Connemara ein Fachmann auf dem Gebiet der hytkranianischen Tempelkulte war, da er diese mit erbaut hatte. Diesen Versetzungsantrag hatte er am Abend des Neujahrstages gestellt, als er nach einem Schuck Whisky zu viel allein in seiner Kabine saß und die kleine Uschebti-Figur betrachtete, welche er einst von einer Ausgrabungsstätte in Ägypten hatte mitgehen lassen – seine wohl schlimmste Charakterschwäche war es, kleine Mitbringsel seiner Abenteuer und Reisen zu sammeln, auch wenn dies gelegentlich mit Ärger behaftet sein konnte. Allerdings hatte sich Nicolai mittlerweile zu einem durchaus begabten Schmuggler entwickelt.
Wenige Tage später nun, als Nicolai mal wieder an einem Computerterminal nach Daten suchte, die die Entwicklung des Städtebaus einer unterentwickelten Spezies dokumentierte und eine Theorie untermauern könnte, die Doktor Connemara einen Tag zuvor beim Frühstück entwickelt hatte, öffnete sich mit einem leisen Zischen die Luke zu dem Labor, in dem Nicolai zumeist seinen Dienst verbrachte.
Connemara trat ein, nickte Nicolai kurz zu, widmete sich dann aber einem Stein mit eingravierten Schriftzeichen. Diesen hatte ein Außenteam zufällig entdeckt, als man einer Anomalie der Bodenstruktur nachgegangen war. Aus dem Augenwinkel sah Nicolai, dass der Doktor den Stein eigentlich nur lustlos in der Hand umherbewegte und hatte bereits eine Ahnung, dass mehr hinter dem plötzlichen Besuch des Doktors stand, als dieser plötzlich hörbar, aus der Tiefe seines Herzens heraus, seufzte.
„Als ich jünger war, viel jünger, da war ich Mitglied auf der USS Seagull, einem kleinen Raumschiff der Aerie-Klasse. Die Mannschaft bestand aus gerade mal 9 Personen, inklusive einem jungen und unerfahrenen Wissenschaftsoffizier. Wir sind durch die habe Galaxie gereist, haben Sternensysteme kartografiert und Zivilisationen erforscht, die man bis dahin nur aus Gerüchten kannte. Es war kein einfaches Leben, das Schiff nicht für den Kampf ausgelegt und man musste sich stets ins Acht nehmen vor Piraten, Klingonen und schlimmeren Gesellen…“
Der Doktor machte eine Pause, drehte sich dann um und blickte seinem jungen Assistenten direkt in die blauen Augen. Nicolai erkannte, dass der Doktor ebenfalls blaue Augen hatte, die, wenn auch von Falten umgeben, immer noch Leben und Sehnsucht in sich trugen.
Dann beendete Connemara seine kurze Rede.
„Es war die beste Zeit meines Lebens.“
Er legte den Stein wieder auf die Arbeitsfläche, drehte sich um und verließ das Labor.
Am nächsten Tag erreichte Nicolai die Nachricht, dass seinem Versetzungsgesuch stattgegeben wurde.Besondere Fähigkeiten
Nicolai Felem studierte sowohl an der Universität für Archäologie und Geschichte in Rom, als auch einige Semester an der Kairo University. Sein Spezialgebiet war hierbei die interplanetare Archäologie.
Er zeichnete sich durch Gründlichkeit und Zuverlässigkeit aus und verfügte schon früh über ein umfassendes Fachwissen in seinem Fach. Er ist engagiert und scheut nicht, sich selbst auch die Finger schmutzig zu machen.
In Gedenken an seinen verstorbenen Vater hat Nicolai einige Vorlesungen am Theologischen Seminar als Gasthörer besucht und sich hierbei vor allem für die Geschichte des frühen Christentums und Judentums interessiert.
Im Rahmen seiner weiteren Ausbildung an der Flottenakademie lernte er neben dem Umgang mit Waffen und dem Nahkampf auch wie man ein Shuttle steuerte.
Obwohl er es niemals zugeben würde, bemerkten seine Ausbilder doch gewisse Talente im Umgang mit Feuerwaffen, die seinen ruhigen Händen zugeschrieben wurden.Medizinische Akte
Nicolai Felem weist keine medizinischen Anomalien auf. Lediglich wurde ihm durch seine Ausbilder eine mangelhafte Kondition und träge Bereitschaft zu sportlichen Aktivitäten bescheinigt. Allerdings sah man, mit Blick auf seine wissenschaftlichen Fähigkeiten und den damit verbundenen Möglichkeiten davon ab, ihn deswegen durch die Prüfungen fallen zu lassen.
Bei Überanstrengung neigt Nicolai Felem verschwommen zu sehen, was durch den übermäßigen Konsum altmodischer Bücher, welche noch auf Papier gedruckt und gebunden werden, zurückzuführen ist.Psychologisches Profil
Bereits in der Kindheit hat man Nicolai Felem eine hohe Intelligenz bescheinigt, welche sich gerade durch seine Aufnahmefähigkeit, seinem Langzeitgedächtnis und seiner Kombinationsfähigkeit Ausdruck verleiht.
Jedoch ist er daher darauf aus, entsprechende Gesprächspartner zu haben, die seiner Intelligenz zumindest ansatzweise entsprechen. Daher unterstellt man ihm gelegentlich im ersten Moment ein Einzelgänger zu sein, obwohl Nicolai eher ein wenig Zeit braucht, um Leute richtig kennenzulernen.
In der Freizeit vergnügt sich Nicolai gerne mit klassischen Spielen wie Schach und der bei den antiken Römern beliebten kleinen Mühle. Auch ist er musikalisch begabt und spielt gerne in kleinen Bands das Schlagzeug. Seine bevorzugte Musikrichtung ist dabei der klassische Jazz aus dem Ende des letzten Jahrtausends, auch wenn er sich gelegentlich an den neuartigeren Jazzarten, die in der Sternenflotte Verbreitung finden, probiert.
Er benötigt einen kultivierten Umgang und legt hohen Wert auf moralisch-ethische Werte.
Krisensituationen entzieht er sich gern, da er als Wissenschaftler sich nicht in der Rolle eines Kriegers sieht.
Klassifizierte Sektion
Nicolai Felem ist im ersten Moment ein sehr unscheinbarer Mensch, der sich weder äußerlich noch durch charakterliche Eigenheiten in den Vordergrund spielt. Jedoch neigt er dazu bei Ausgrabungen und Forschungsarbeiten kleine Andenken mitgehen zu lassen. Er selbst würde das nie als Stehlen bezeichnen, schließlich bleiben die Artefakte im Bereich der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit – der von Nicolai wenigstens.
Er ist sich aber durchaus des Risikos bewusst, weswegen er ein besonderes Talent für das Schmuggeln kleinerer Gegenstände entwickelt hat. Dies bewerkstelligt er zumeist, indem er seine Umgebung und die Personen mitsamt ihrer technischen Ausrüstung analysiert. Im schlimmsten Fall redet er sich gerne aus Situationen heraus und legt sich bereits im Vorfeld entsprechende Geschichten parat. Sind die Artefakte erstmal aus den entsprechenden Sicherheitsbereichen entfernt worden, tarnt er diese als schlichte Souvenirs.
Ich habe die Biographie nochmal überarbeitet und ein paar Punkte, die du angesprochen hast, korrigiert. Danke für das Feedback!
Auch habe ich, da ich auch das Alter geändert habe, ein neues Bild eingefügt.
Ganz wichtiger Aspekt: Mein Charakter sollte nicht in den Knast gehen. Ich hoffe daher, dass kein übereifriger Spieler Nicolai wegen seinen kleinen Schmuggeleien direkt in den Arrest steckt 😉
Wir könnten dann also loslegen. 🙂
Hier nun die neue Bio. Ich hoffe, dass ich alle Änderungen korrekt (in rot) markiert habe:
Name des Spielers: Nicolai Felem (Pseudonym)
Allgemeines
Name: Felem
Vorname: Nicolai
Spezies: Mensch, mitteleuropäischer Hintergrund
Geschlecht: männlich
Geburtsjahr: 2385
Heimatplanet/-ort: Erde/Italien/Ostia
Rang (Dienstgrad): Ensign
Position: USS Ephesus
Größe: 1,82 m
Gewicht: 92 kg
Augenfarbe: blau
Haarfarbe: dunkelblond
Lebenslauf/Werdegang
[Das Jahr 2408]
Nicolai war sich des Risikos durchaus bewusst gewesen und dennoch blickte er nun auf den blutenden Finger, als wäre es bis dahin undenkbar gewesen, dass ausgerechnet ihm ein solches Missgeschick passieren konnte.
Diese Verletzung konnte ihn alles kosten. Er hatte viel investiert, um seine Ziele zu erreichen, hatte geschmeichelt, seinen Charme spielen lassen und mit seiner Expertise geprotzt – und doch würde dieser Unfall ihm wohl alles wieder zunichtemachen.
Schnell schlug er das teure Buch zu, was einen dumpfen Hall im Lesesaal der Bibliothek hervorrief, und steckte sich seinen blutenden Daumen in den Mund und zog an dem Schnitt, um die Blutung zu stoppen.
Giuseppe, sein Mitbewohner und Lieblingskommilitone, blickte ihn entnervt an.
„Du hast dich nicht wirklich an dem Papier geschnitten, Nicolai“, fragte er flüsternd und blickte dabei verschwörerisch über die Schulter. Die Figuren auf den uralten Deckenmalereien zwischen den kunstvollen Stuckarbeiten, die so typisch waren für europäische Gebäude aus dem letzten Jahrtausend, schienen hämisch auf Nicolai herabzublicken.
Giuseppe war aus gutem Elternhaus, was nichts anderes bedeutete, dass seine Eltern über Einfluss und Wohlstand verfügten, was wiederum sein Leben als Student der Archäologie bis zu einem Grad vereinfachte, der beinahe schon an Luxus grenzte. Nicolai hatte durchaus Anteil an manchen Annehmlichkeiten, sofern sie ihr Zusammenleben als Mitbewohner betrafen, aber selber konnte er nicht behaupten es so einfach und gemütlich zu haben, wie sein Freund. Sein Vater, Maximilian Francois Felem, war studierter Theologe und Verfasser einiger Standardwerke, was aber in gewissen wissenschaftlichen Fachbereichen nichts zu sagen hatte. Auch war sein Vater, im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, nicht Mitglied der uralten römisch-katholischen Kirche, sondern betrachtete sich als unabhängiger Forscher der Heiligen Schrift.
Seine Mutter hingegen, Gioia Felem, gebürtige Bianchi, war einst eine Studentin seines Vaters, die sich mehr für die Archäologie interessierte, sich aber durch die Ausstrahlung des nicht mehr ganz jungen Professors Maximilian Felem hinreißen ließ. Nach einer heimlichen Liaison heirateten sie nach Beendigung des Studiums der jungen Gioia Bianchi. Der Altersunterschied von fast 20 Jahren spielte hierbei keine Rolle, sondern würde sich erst später, bei der Erziehung des einzigen Sohnes – Nicolai – bemerkbar machen und auch zur Zerreißprobe der Ehe des Akademikerpaares führen.
Zusammen führten das Ehepaar Felem eine von gemeinsamen Forschungen geprägte Ehe, die sich auch auf ihren gemeinsamen Sohn auswirkte.
„Verdammt, ich werde nie wieder ein Originalwerk in die Hände bekommen, wenn die Greenfield diesen Fleck am Papier sieht!“
So schlimm, wie es Nicolai zuerst sah, war das Dilemma eigentlich nicht. Aber er liebte es mit Büchern zu arbeiten, die noch auf Papier gedruckt waren und gebunden in einem Regal standen. Natürlich war es einfacher seine Literatur über den Computer zu beziehen, aber Bücher hatten nun mal ihren ganz eigenen Zauber – vom Geruch des alten Papiers und Leder mal abgesehen.
Dolores Greenfield, vor der sich Nicolai nun fürchtete, war wochenlang Ziel seiner Bemühungen gewesen, denn nur sie entschied an der Universitätsbibliothek in Rom, wer sich an den teuren und seltenen Büchern bedienen durfte. Er hatte ihr kleine Aufmerksamkeiten mitgebracht, hatte sie mit seinen Forschungsergebnissen gelangweilt, nur um den Eindruck zu erwecken, er sei ein wahrlich seriöser Student im Fachbereich interplanetare Archäologie und schließlich traf er sich auch einige Male mit der Tochter der Greenfield. Eine ernsthafte Beziehung hätte nie entstehen können, was nicht am Aussehen der jungen Frau lag, sondern an ihrem Intellekt. Nicolai Felem brauchte eine Partnerin, die ihm intellektuell gewachsen war.
Der besagte Fleck zeigte sich kaum, wenn das Buch geschlossen war und das ließ Nicolai hoffen.
Er schaute kurz auf seine Armbanduhr, ein Geschenk seines Vaters zum Studienantritt, und dann aus dem Fenster zum benachbarten Campus der Sternenflottenakademie in Rom. Es war beinahe halb Drei an einem sonnigen Herbstnachmittag des Jahres 2406 und Nicolai Felem, Student der interplanetarischen Archäologie, fieberte seiner Zukunft entgegen.
[5 Jahre später]
Der Staub klebte überall an seiner Haut.
Die Hitze der Sonne brannte erbarmungslos vom blauen ägyptischen Himmel herab auf die Ausgrabungsstelle unweit des legendären Tals der Könige.
Auch wenn die Gräber der großen Pharaonen bereits gefunden waren – die letzte Sensation lag bereits über 300 Jahre zurück, als Doktor Simon Bimmerle, ein deutscher Ägyptologe, den geheimen Durchgang zu einer versteckten Grabkammer im Grab des berühmten Kindkönigs Tutanchamuns entdeckte, Jahrhunderte nachdem Howard Carter selbst am Ende des 19. Jahrhunderts das Grab Tutanchamuns fand und eine Sensation hervorrief – so blieben doch noch unzählige Gräber von kleinen Beamten und unbedeutenden Adligen, die es zu finden galt.
Giuseppe öffnete eine Flasche bläulich schimmernder Limonade, die sich sofort selbst auf eine angenehme Temperatur herabkühlte, und nahm einen langen Schluck. Er reichte Nicolai die Flasche, welcher sie dankbar entgegennahm, dann rülpste Giuseppe laut.
„Ich dachte wirklich, die bringen uns auf einen weit entfernten Planeten, damit wir dort ein paar außerirdische Artefakte ausgraben, alte Technologien entschlüsseln oder unübersetzbare Schriften analysieren. Stattdessen machen wir das, was seit einem halben Jahrtausend Archäologen tun: Wir durchsieben die ägyptische Wüste.“
Nicolai lächelte. Innerhalb der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass er derjenige war, der motivierter an die Sache ging. Giuseppe träumte die meiste Zeit, mal von seiner Zukunft al Archäologe, mal von den weiblichen Studentinnen, die er mit seinem italienischen Charme versuchte rumzukriegen.
Nicolai wäre auch gern bei der ein oder anderen Studentin erfolgreich gewesen, besaß aber mit seinem mitteleuropäischen Aussehen nicht die gleichen Erfolgsaussichten, wie dieser Casanova. Dafür aber hat er sich unter seinem Jahrgang als hervorragender und spitzfündiger Nachwuchsarchäologe hervorgetan, was seinen Vater vermutlich stolz gemacht hätte, wäre dieser nicht vor eineinhalb Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Unglücklicherweise befand er sich gerade auf einem Shuttleflug zum Mond, wo er in New Berlin einen Vortrag hätte halten sollen. Jegliche Hilfe kam zu spät.
„Du weißt doch selbst, dass nur die wenigsten einen Platz auf einer Expedition außerhalb unseres Sonnensystems ergattern und die meisten Unternehmungen gar nicht die Möglichkeit haben, einen Studenten mitzunehmen“, antwortete Nicolai auf das Genörgel seines Freundes.
Gelangweilt spielte Giuseppe mit einem Nanolaser herum, mit dem sie Verunreinigungen von Fundstücken entfernten und blickte dabei zur benachbarten Ausgrabungsstelle und wie zufällig auf den Hintern einer Erstsemesterin der Kairo University.
„Es gäbe da eine Möglichkeit“, meldete sich plötzlich Kenji Taro zu Wort, ein Student aus Japan, der in der Regel ein ruhiger und fast schon eigenbrödlischer Typ war.
Nicolai und Giuseppe blickten erwartungsvoll auf den Japaner, der behutsam eine Tonscherbe mit seinem Tricorder untersuchte. Doch scheinbar wollte Kenji seinen Kommentar nicht weiter ausführen, weswegen Giuseppe sich genervt räusperte, aufstand und mit gespielter Sanftmut nachhakt: „Und welche Möglichkeit wäre das wohl?“
„Die Sternenflotte“, erwiderte der Japaner mit einem Ausdruck im Gesicht, der deutlich zeigte, dass die Unwissenheit des Italieners ihn mehr überraschte als es eine plötzlich aus dem Sand auftauchende Königsmumie getan hätte.
Und während Giuseppe sich schimpfend und wild gestikulierend abwandte, entwickelte Nicolai in Gedanken bereits einen Plan, welcher ihn seinem Ziel näher bringen würde, wirklich bedeutende Erkenntnisse für die Nachwelt zu erlangen und zu konservieren.
[Das Jahr 2414]
Nicolais Körper schmerzte, auch wenn es nicht mehr so schlimm war, wie am Anfang. Es hätte ihm jedoch klar sein müssen, dass eine Ausbildung an der Sternenflottenakademie, auch wenn es nur der kleine Ableger in Rom war, der für seine geisteswissenschaftlichen und archäologischen Schwerpunkte bekannt war, auch körperliche Ertüchtigung verlangte. So kam es, dass er in den letzten Jahren seinen Bauch, den er sich im Studium mit allerlei ungesunden Naschereien angefuttert hatte, wieder abtrainiert hatte und stattdessen die ein oder andere Muskelpartie unter seiner Haut zu sehen war. Natürlich war er noch lange keine Sportskanone, doch hätte er seinem Freund Giuseppe mittlerweile Konkurrenz machen können. Allerdings war dieser unmittelbar nach ihrem Aufenthalt in Ägypten aus dem Studium ausgeschieden und hatte sich einer Karriere als Innenarchitekt gewidmet.
Nicolai hatte zwar einen guten Freund verloren, aber seine neue Perspektive auf einen Beitritt zur Sternenflotte ließ ihn schnell vergessen, wie sehr Giuseppe zu seinem Alltag gehört hatte.
Nun bestand seine tägliche Routine in Fitnesstraining und dem Studium fremder außerirdischer Kulturen und den Regeln am Bord eines Schiffes der Sternenflotte.
Zwar bestand die Flotte zum größten Teil aus schwerbewaffneten Kriegsschiffen, doch waren diese zugleich auch immer Forschungsschiff. Und je mehr Forschung ein solches Schiff bereithielt, umso besser für Nicolai. Zwar war er bereits im Umgang mit Phaser und auch im Nahkampf kein allzu leichtes Opfer mehr, aber waren diese kriegerischen Aspekte nur Beiwerk zu seinem Ziel, endlich der Riege bedeutender Forscher des Fachbereichs interplanetarischer Archäologie anzugehören.
Während er sich in seinem kleinen Quartier, welches er sich mit drei weiteren Kadetten teilte, auf sein Bett warf, eine Standardkoje mit dünner Standardmatratze, trällerte sein Kommunikator los, den er auf dem Weg zur langersehnten Ruhepause achtlos auf seinen kleinen Schreibtisch geworfen hatte.
Kurz überlegte er, ob er den Ruf ignorieren sollte, griff dann aber doch nach dem kleinen Anstecker, betätigte den Berührungssensor und sagte seinen Namen sowie Dienstgrad – ganz wie man es ihm beigebrachte hatte.
Tatsächlich war es der Anruf, auf den er lange gewartet hatte. Man hatte einen Posten für ihn, auf einem Schiff der Sternenflotte.
[Das Jahr 2016, kurz nach Neujahr]
Während der Großteil der Mannschaft vor wenigen Tagen ausgelassen ein neues Jahr gefeiert hatte, gab es für Nicolai und einigen anderen Crewmitgliedern nur wenig zu feiern, denn sie hatten das schwere Los gezogen Dienst schieben zu dürfen. Dabei galt es aber zu unterscheiden zwischen jener Art von Dienst, die der Aufrechterhaltung des Schiffbetriebs diente, den Strafdiensten als disziplinarische Maßnahme und dem, was Nicolai Felem, Lieutenant Junior Grade an Bord des altgedienten Schiffs USS Ephesus, tat.
Der gewohnte Rhythmus hatte es ergeben, dass Nicolai an der Reihe war Doktor Connemara als Assistent zur Hand zu gehen.
Connemara, ein Mann dessen Gang in den Ruhestand schon lange Überfällig war, hatte zwar einen überaus feinen Charakter und ein Herz aus Gold, aber sorgte sein hohes Alter dafür, dass er kaum noch Außeneinsätze bestritt, sondern sich damit zufrieden gab die Daten der Oberflächenscans zu begutachten und sie mit jahrzehntealten Daten im Archiv abzugleichen.
Dass Nicolai diese Arbeit zum Sterben langweilig fand war das eine, doch war sein Hang zur Diensttreue stärker und so reichte er dem Doktor ein Datenpad nach dem anderen und durchforstete Datenarchive, auf die zuletzt jemand Zugriff genommen hatte, als Nicolai noch im Kleinkindalter war.
Auch war er dem Doktor zu Dank verpflichtet, denn schließlich war es Connemara, der sich dafür stark gemacht hatte, dass man Nicolai auf die USS Ephesus versetzt hatte, denn er hatte von Nicolais Potential gehört und sah für den jungen Wissenschaftler eine strahlende Zukunft.
Wie also hätte er sich beschweren können, bei all dem Glück was ihn wiederfuhr und wie sein Vater es immer zu sagen pflegte: „Gottes Wege sind unergründlich. Wer weiß, wohin er uns mit diesem Umweg führen möge?“
Trotzdem hatte Nicolai, in einem Moment der Schwäche, einen Versetzungsantrag gestellt und ihn bald schon bereut. Connemara brauchte ihn, denn was sonst an wissenschaftlichen Personal auf der USS Ephesus unterwegs war hatte schlicht keine Geduld mit dem alten Mann. Ein gängiger Witz besagte, dass Connemara ein Fachmann auf dem Gebiet der hytkranianischen Tempelkulte war, da er diese mit erbaut hatte. Diesen Versetzungsantrag hatte er am Abend des Neujahrstages gestellt, als er nach einem Schuck Whisky zu viel allein in seiner Kabine saß und die kleine Uschebti-Figur betrachtete, welche er einst von einer Ausgrabungsstätte in Ägypten hatte mitgehen lassen – seine wohl schlimmste Charakterschwäche war es, kleine Mitbringsel seiner Abenteuer und Reisen zu sammeln, auch wenn dies gelegentlich mit Ärger behaftet sein konnte. Allerdings hatte sich Nicolai mittlerweile zu einem durchaus begabten Schmuggler entwickelt.
Wenige Tage später nun, als Nicolai mal wieder an einem Computerterminal nach Daten suchte, die die Entwicklung des Städtebaus einer unterentwickelten Spezies dokumentierte und eine Theorie untermauern könnte, die Doktor Connemara einen Tag zuvor beim Frühstück entwickelt hatte, öffnete sich mit einem leisen Zischen die Luke zu dem Labor, in dem Nicolai zumeist seinen Dienst verbrachte.
Connemara trat ein, nickte Nicolai kurz zu, widmete sich dann aber einem Stein mit eingravierten Schriftzeichen. Diesen hatte ein Außenteam zufällig entdeckt, als man einer Anomalie der Bodenstruktur nachgegangen war. Aus dem Augenwinkel sah Nicolai, dass der Doktor den Stein eigentlich nur lustlos in der Hand umherbewegte und hatte bereits eine Ahnung, dass mehr hinter dem plötzlichen Besuch des Doktors stand, als dieser plötzlich hörbar, aus der Tiefe seines Herzens heraus, seufzte.
„Als ich jünger war, viel jünger, da war ich Mitglied auf der USS Seagull, einem kleinen Raumschiff der Aerie-Klasse. Die Mannschaft bestand aus gerade mal 9 Personen, inklusive einem jungen und unerfahrenen Wissenschaftsoffizier. Wir sind durch die habe Galaxie gereist, haben Sternensysteme kartografiert und Zivilisationen erforscht, die man bis dahin nur aus Gerüchten kannte. Es war kein einfaches Leben, das Schiff nicht für den Kampf ausgelegt und man musste sich stets ins Acht nehmen vor Piraten, Klingonen und schlimmeren Gesellen…“
Der Doktor machte eine Pause, drehte sich dann um und blickte seinem jungen Assistenten direkt in die blauen Augen. Nicolai erkannte, dass der Doktor ebenfalls blaue Augen hatte, die, wenn auch von Falten umgeben, immer noch Leben und Sehnsucht in sich trugen.
Dann beendete Connemara seine kurze Rede.
„Es war die beste Zeit meines Lebens.“
Er legte den Stein wieder auf die Arbeitsfläche, drehte sich um und verließ das Labor.
Am nächsten Tag erreichte Nicolai die Nachricht, dass seinem Versetzungsgesuch stattgegeben wurde.
Besondere Fähigkeiten
Nicolai Felem studierte sowohl an der Universität für Archäologie und Geschichte in Rom, als auch einige Semester an der Kairo University. Sein Spezialgebiet war hierbei die interplanetare Archäologie.
Er zeichnete sich durch Gründlichkeit und Zuverlässigkeit aus und verfügte schon früh über ein umfassendes Fachwissen in seinem Fach. Er ist engagiert und scheut nicht, sich selbst auch die Finger schmutzig zu machen.
In Gedenken an seinen verstorbenen Vater hat Nicolai einige Vorlesungen am Theologischen Seminar als Gasthörer besucht und sich hierbei vor allem für die Geschichte des frühen Christentums und Judentums interessiert.
Im Rahmen seiner weiteren Ausbildung an der Flottenakademie lernte er neben dem Umgang mit Waffen und dem Nahkampf auch wie man ein Shuttle steuerte.
Obwohl er es niemals zugeben würde, bemerkten seine Ausbilder doch gewisse Talente im Umgang mit Feuerwaffen, die seinen ruhigen Händen zugeschrieben wurden.
Medizinische Akte
Nicolai Felem weist keine medizinischen Anomalien auf. Lediglich wurde ihm durch seine Ausbilder eine mangelhafte Kondition und träge Bereitschaft zu sportlichen Aktivitäten bescheinigt. Allerdings sah man, mit Blick auf seine wissenschaftlichen Fähigkeiten und den damit verbundenen Möglichkeiten davon ab, ihn deswegen durch die Prüfungen fallen zu lassen.
Bei Überanstrengung neigt Nicolai Felem verschwommen zu sehen, was durch den übermäßigen Konsum altmodischer Bücher, welche noch auf Papier gedruckt und gebunden werden, zurückzuführen ist.
Psychologisches Profil
Bereits in der Kindheit hat man Nicolai Felem eine hohe Intelligenz bescheinigt, welche sich gerade durch seine Aufnahmefähigkeit, seinem Langzeitgedächtnis und seiner Kombinationsfähigkeit Ausdruck verleiht.
Jedoch ist er daher darauf aus, entsprechende Gesprächspartner zu haben, die seiner Intelligenz zumindest ansatzweise entsprechen. Daher unterstellt man ihm gelegentlich im ersten Moment ein Einzelgänger zu sein, obwohl Nicolai eher ein wenig Zeit braucht, um Leute richtig kennenzulernen.
In der Freizeit vergnügt sich Nicolai gerne mit klassischen Spielen wie Schach und der bei den antiken Römern beliebten kleinen Mühle. Auch ist er musikalisch begabt und spielt gerne in kleinen Bands das Schlagzeug. Seine bevorzugte Musikrichtung ist dabei der klassische Jazz aus dem Ende des letzten Jahrtausends, auch wenn er sich gelegentlich an den neuartigeren Jazzarten, die in der Sternenflotte Verbreitung finden, probiert.
Er benötigt einen kultivierten Umgang und legt hohen Wert auf moralisch-ethische Werte.
Krisensituationen entzieht er sich gern, da er als Wissenschaftler sich nicht in der Rolle eines Kriegers sieht.
Klassifizierte Sektion
Nicolai Felem ist im ersten Moment ein sehr unscheinbarer Mensch, der sich weder äußerlich noch durch charakterliche Eigenheiten in den Vordergrund spielt. Jedoch neigt er dazu bei Ausgrabungen und Forschungsarbeiten kleine Andenken mitgehen zu lassen. Er selbst würde das nie als Stehlen bezeichnen, schließlich bleiben die Artefakte im Bereich der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit – der von Nicolai wenigstens.
Er ist sich aber durchaus des Risikos bewusst, weswegen er ein besonderes Talent für das Schmuggeln kleinerer Gegenstände entwickelt hat. Dies bewerkstelligt er zumeist, indem er seine Umgebung und die Personen mitsamt ihrer technischen Ausrüstung analysiert. Im schlimmsten Fall redet er sich gerne aus Situationen heraus und legt sich bereits im Vorfeld entsprechende Geschichten parat. Sind die Artefakte erstmal aus den entsprechenden Sicherheitsbereichen entfernt worden, tarnt er diese als schlichte Souvenirs.
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Zitat von Effi am 13. Februar 2024, 15:30 UhrZitat von nicolai.felem am 13. Februar 2024, 11:17 UhrIch habe die Biographie nochmal überarbeitet und ein paar Punkte, die du angesprochen hast, korrigiert. Danke für das Feedback!
Auch habe ich, da ich auch das Alter geändert habe, ein neues Bild eingefügt.
Ganz wichtiger Aspekt: Mein Charakter sollte nicht in den Knast gehen. Ich hoffe daher, dass kein übereifriger Spieler Nicolai wegen seinen kleinen Schmuggeleien direkt in den Arrest steckt 😉
Wir könnten dann also loslegen. 🙂Hier nun die neue Bio. Ich hoffe, dass ich alle Änderungen korrekt (in rot) markiert habe:
Hallo Nicolai,
schön, dass du dich zurück meldest. Ich freue mich, dass du nach wie vor Interesse hast. Die überarbeitete Bio liest sich gut.
Allerdings habe ich noch eine Anmerkung zu deinem Wunsch nicht "im Knast zu landen": Wir spielen hier ein kooperatives Spiel und sind alle sehr daran interessiert, eine gemeinsame Geschichte zu schreiben und niemandem etwas kaputt zu machen. Daher genießen Charaktere auch einen besonderen Schutz: Die dürfen z.B. nur mit Einwilligung des jeweiligen Spielers getötet oder schwer verletzt werden. Dies schließt auch ein, dass kein Spieler dem Charakter eines anderen ein Verbrechen auf den Leib schreibt, das z.B. zum Ausschluss aus der Flotte führen würde.
Dieser Schutz erstreckt sich aber nicht auf kleine Szenen, die spannenden Spielkonflikt erzeugen - wenn du also schreiben solltest, wie dein Charakter etwas schmuggelt und der CSO erwischt ihn dabei, ist es nur logisch, dass der Charakter erst einmal unter Arrest gestellt wird. Und solltest du selbst - um ein drastisches Beispiel zu nennen - schreiben, dass dein Charakter mit dem Phaser Massenmord begeht, dann wird das im Spiel auch entsprechende Konsequenzen haben. Bei allen Freiheiten, die die Figuren als literarische Charaktere genießen, sollte die Spielwelt doch wenigstens halbwegs und logisch reagieren.
Solltest du also die Schmuggelei in der Bio belassen, musst du damit rechnen, entsprechend angespielt zu werden. Ich hoffe, das klärt und erklärt dies soweit?
Als nächsten Schritt würden wir eine kleine Szene hier im Forum starten, um die Formalien einzuüben und dir auch die Gelegenheit zu geben, Fragen zu stellen, sollte etwas unklar sein. Mache dich bitte im Vorfeld mit den Inhalten unter https://sf-germany.com/spielregeln/regeln-fuer-spieler-und-das-spiel/aufbau-eines-rollenspielbeitrag/ vertraut.
Dieses "Holodeck" geht so lange, bis man einen Eindruck von einander hat, die Fragen geklärt sind und man sich entschließt weiter zusammen zu spielen (oder du sagst 'Nö, doch nicht' 😉 ). Ich bitte für dieses Vorgehen um Verständnis - es dient auch als kleine Vorschau, um zu prüfen, ob diese Art zu schreiben überhaupt gefällt, damit die Fluktuationen auf den Einheiten nicht ganz so hoch ist.
Bitte lass mich auch noch wissen, wie wir außerhalb des Forums Kontakt aufnehmen können, um dann Details des Spieleinstiegs zu besprechen - z.B. via E-Mail. Die E-Mail Adresse benötige ich ohnehin, um dich auf die Einheitenliste zu setzen, dir einen Account für die Webseite zu machen (damit du deine Bio selbst pflegen kannst) und dich in die Datenbank einzutragen. Kann ich die E-Mail Adresse aus deinem Foren-Login verwenden?
LG
Effi
Zitat von nicolai.felem am 13. Februar 2024, 11:17 UhrIch habe die Biographie nochmal überarbeitet und ein paar Punkte, die du angesprochen hast, korrigiert. Danke für das Feedback!
Auch habe ich, da ich auch das Alter geändert habe, ein neues Bild eingefügt.
Ganz wichtiger Aspekt: Mein Charakter sollte nicht in den Knast gehen. Ich hoffe daher, dass kein übereifriger Spieler Nicolai wegen seinen kleinen Schmuggeleien direkt in den Arrest steckt 😉
Wir könnten dann also loslegen. 🙂Hier nun die neue Bio. Ich hoffe, dass ich alle Änderungen korrekt (in rot) markiert habe:
Hallo Nicolai,
schön, dass du dich zurück meldest. Ich freue mich, dass du nach wie vor Interesse hast. Die überarbeitete Bio liest sich gut.
Allerdings habe ich noch eine Anmerkung zu deinem Wunsch nicht "im Knast zu landen": Wir spielen hier ein kooperatives Spiel und sind alle sehr daran interessiert, eine gemeinsame Geschichte zu schreiben und niemandem etwas kaputt zu machen. Daher genießen Charaktere auch einen besonderen Schutz: Die dürfen z.B. nur mit Einwilligung des jeweiligen Spielers getötet oder schwer verletzt werden. Dies schließt auch ein, dass kein Spieler dem Charakter eines anderen ein Verbrechen auf den Leib schreibt, das z.B. zum Ausschluss aus der Flotte führen würde.
Dieser Schutz erstreckt sich aber nicht auf kleine Szenen, die spannenden Spielkonflikt erzeugen - wenn du also schreiben solltest, wie dein Charakter etwas schmuggelt und der CSO erwischt ihn dabei, ist es nur logisch, dass der Charakter erst einmal unter Arrest gestellt wird. Und solltest du selbst - um ein drastisches Beispiel zu nennen - schreiben, dass dein Charakter mit dem Phaser Massenmord begeht, dann wird das im Spiel auch entsprechende Konsequenzen haben. Bei allen Freiheiten, die die Figuren als literarische Charaktere genießen, sollte die Spielwelt doch wenigstens halbwegs und logisch reagieren.
Solltest du also die Schmuggelei in der Bio belassen, musst du damit rechnen, entsprechend angespielt zu werden. Ich hoffe, das klärt und erklärt dies soweit?
Als nächsten Schritt würden wir eine kleine Szene hier im Forum starten, um die Formalien einzuüben und dir auch die Gelegenheit zu geben, Fragen zu stellen, sollte etwas unklar sein. Mache dich bitte im Vorfeld mit den Inhalten unter https://sf-germany.com/spielregeln/regeln-fuer-spieler-und-das-spiel/aufbau-eines-rollenspielbeitrag/ vertraut.
Dieses "Holodeck" geht so lange, bis man einen Eindruck von einander hat, die Fragen geklärt sind und man sich entschließt weiter zusammen zu spielen (oder du sagst 'Nö, doch nicht' 😉 ). Ich bitte für dieses Vorgehen um Verständnis - es dient auch als kleine Vorschau, um zu prüfen, ob diese Art zu schreiben überhaupt gefällt, damit die Fluktuationen auf den Einheiten nicht ganz so hoch ist.
Bitte lass mich auch noch wissen, wie wir außerhalb des Forums Kontakt aufnehmen können, um dann Details des Spieleinstiegs zu besprechen - z.B. via E-Mail. Die E-Mail Adresse benötige ich ohnehin, um dich auf die Einheitenliste zu setzen, dir einen Account für die Webseite zu machen (damit du deine Bio selbst pflegen kannst) und dich in die Datenbank einzutragen. Kann ich die E-Mail Adresse aus deinem Foren-Login verwenden?
LG
Effi